Die Bläulinge sind weltweit mit circa 6.000 Arten vertreten. Häufig sind vor allem die Flügelunterseiten recht lebhaft gefärbt und weisen viele Flecken auf. Wie es für die Namensgebung der Familie typisch ist, können die Flügel auf der Oberseite bläulich gefärbt sein. Jedoch kommen auch Bläulinge mit anders gefärbten Flügeloberseiten vor. In Sri Lanka leben über 80 Arten aus der Familie der Bläulinge, fünf davon konnte ich bisher fotografieren und sie werden in diesem Kapitel vorgestellt.

Castalius rosimon (Common Pierrot)

Weite Teile Südostasiens sind die Heimat der Falterart Castalius rosimon. Diese Tiere sind tagaktiv und sie haben eine Flügelspannweite von etwa 25 bis 32 Millimeter. Männchen und Weibchen unterscheiden sich bei diesen Insekten in ihrem Aussehen. Bei den männlichen Individuen ist die Oberseite der Flügel überwiegend weiß mit breitem dunkelbraunem Saum und einigen braunen Flecken. Weibchen haben hingegen dunkelbraune Flügel mit weißen Flecken im zentralen Bereich jedes einzelnen Flügels. An der Flügelbasis haben beide Geschlechter einen hellen, bläulich schimmernden Bereich. Auf der Unterseite sind die Flügel weiß mit breiten, dunkelbraunen Flecken; dies gilt für beide Geschlechter. Typisch für Castalius rosimon ist, dass sich an den Hinterflügeln je ein kleines Schwänzchen befindet. Vielen Individuen fehlen diese Schwänzchen aufgrund von Abnutzung oder weil sie von Feinden abgerissen worden sind. Offene Landschaften und Waldränder sowie größere Waldlichtungen sind Lebensräume, in denen man diese zierliche Falterart antreffen kann.

Jamides celeno (Common Cerulean)

Wälder bis in Höhenlagen von etwa 1.600 Meter sind der bevorzugte Lebensraum der Falterart Jamides celeno. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Indien und Sri Lanka über weite Teile Südostasiens bis zu den Philippinen und Papua-Neuguinea. Ich schätze die Flügelspannweite dieser Tiere auf etwa 30 Millimeter. Innerhalb ihres Verbreitungsgebiets variiert das Aussehen dieser Falterart. Zudem ist es von der Zeit abhängig, in der die Tiere schlüpfen. Die während der Trockenzeit geborenen Falter sind farblich etwas blasser als ihre Artgenossen, die während der Regenzeit das Licht der Welt erblicken. Außerdem unterscheiden sich Männchen und Weibchen in ihrem Aussehen – zumindest bezüglich der Färbung der Flügeloberseiten. Männliche Individuen haben eine weißlich-bläuliche Flügeloberseite, die Vorderflügel sind an den seitlichen Kanten braun gesäumt, die Hinterflügel weisen nur einen sehr schmalen braunen Saum auf. Weibchen haben hingegen auf den Vorderflügeln einen breiten braunen Saum und auf den Hinterflügeln gibt es ebenfalls bräunliche Bereiche sowie einen kleinen Augenfleck oberhalb des Schwänzchens, das sich am hinteren Ende der Hinterflügel befindet. Männchen haben zwar ebenfalls diese kleinen Schwänzchen, aber bei ihnen fehlt der Augenfleck auf der Oberseite der Hinterflügel. Bei beiden Geschlechtern ist die Unterseite beider Flügelpaare hellbraun mit einem feinen weiß und schwarz gefärbten Muster. Beide haben auf der Unterseite ihrer Hinterflügel je einen schwarz, hellblau und orange gefärbten Augenfleck oberhalb des Schwänzchens.

Lampides lacteata (Milky Cerulean), endemische Art

Nur in Sri Lanka kommt die zierliche Falterart Lampides lacteata in freier Natur vor, somit ist die Spezies dort endemisch. Diese Tiere sind in der trockenen Zone etwas seltener als im feuchten Landesteil. Lampides lacteata ist tagaktiv und hat eine Flügelspannweite von schätzungsweise 25 bis 30 Millimeter. Auf der Oberseite sind die Flügel hell bläulich und braun gesäumt, wobei der braune Saum bei den Weibchen breiter ist als bei den Männchen. Hell graubraun ist die Grundfarbe der Flügelunterseiten. Darauf befindet sich ein Muster aus weißen Balken, die mit dunkelbraunen Flecken und feinen Linien kombiniert sind. Von ähnlichen verwandten Arten lässt sich Lampides lacteata anhand eines Details auf den Hinterflügeln unterscheiden: Sie zeigen auf der Unterseite oberhalb des Schwänzchens ein orange gefärbtes umgekehrtes U mit einem schwarzen Fleck im Zentrum, der zudem an den Seiten von bläulich schimmernden Bereichen flankiert wird. Neben diesem Fleck befinden sich zwei weitere kleine schwarze Flecken mit orange gefärbten Bereichen in ihrer Nähe. Ein alternativer wissenschaftlicher Name dieser Falterart lautet Jamides lacteata.

Leptotes plinius (Zebra Blue)

Indien und Sri Lanka sind die Heimat der Falterart Leptotes plinius. Diese Tiere haben eine Flügelspannweite von etwa 23 Millimeter und sie sind tagaktiv. Männchen sind auf der Oberseite der Flügel blau gefärbt und es schimmert bei einigen Individuen ein leichtes Muster aus hellen und dunklen Bereichen durch die Grundfarbe. Bei den Weibchen sind die Flügeloberseiten dunkelbraun und weiß gemustert, an der Basis sind sie bläulich gefärbt. Hell cremefarben ist die Flügelunterseite bei beiden Geschlechtern gefärbt. Auf beiden Flügelpaaren befindet sich auf der Unterseite ein dunkelbraunes bis dunkelgraues Muster. Auf den Hinterflügeln tragen diese Falter in der Nähe des Schwänzchens je zwei schwarze runde Flecken, die einen feinen blauen Saum haben.

Talicada nyseus (Red Pierrot)

Indien, Sri Lanka und einige weitere Länder in Südostasien sind die Heimat von Talicada nyseus. Aufgrund ihres Aussehens sind diese kleinen tagaktiven Falter unverwechselbar. Auf der Oberseite sind die Vorderflügel rein schwarz, die Hinterflügel sind auf der Oberseite halb schwarz und halb orange (hinterer Teil). Sowohl die Vorder- als auch die Hinterflügel sind abwechselnd schwarz und weiß gesäumt. Die Unterseite hat eine weiße Grundfärbung. Auf der unteren Seite der Vorderflügel finden sich zum Rand hin schwarze Bereiche und auf der Unterseite der Hinterflügel gibt es einen orange gefärbten, weiß durchsetzen Randbereich, der zudem am hinteren Rand schwarz gesäumt ist. Außerdem haben die Hinterflügel je ein kleines Schwänzchen. Etwa 30 bis 35 Millimeter beträgt die Flügelspannweite von Talicada nyseus. Die Art kommt unter anderem an Waldrändern vor und kann von der Küste bis in Höhenlagen von circa 2.000 Meter angetroffen werden.


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