In diesem Kapitel werden sri-lankischen Pflanzenarten aus Familien vorgestellt, deren Namen mit den Buchstaben T bis Z beginnen.

Teestrauchgewächse (Theaceae)

Der Wissenschaft sind derzeit je nach Auslegung der Daten sieben bis zwölf Gattungen aus der Familie der Teestrauchgwächse bekannt, es gibt dementsprechend circa 195 bis 460 Arten – je nach Interpretation der taxonomischen Details. Tropische und subtropische Regionen der Erde sind die Heimat dieser Pflanzenfamilie, in Sri Lanka kommt vor allem der Teestrauch vor.

Teestrauch (Tea Plant, Camellia sinensis)

Eine der wichtigsten Kulturpflanzen Sri Lankas ist der Teestrauch. Auf der Insel wird vor allem die strauchwüchsige Teeart Camellia sinensis angepflanzt. Aber auch Hybriden kommen in Sri Lanka vor. Teesträucher können bis zu sechs Meter hoch werden, sie entwickeln sich zu Bäumen, wenn sie nicht gestutzt werden. Die Blätter sind elliptisch geformt, weisen einen gezähnten Rand auf und können bis zu zehn Zentimeter lang werden. Sie sind leuchtend grün gefärbt, die Blüten sind bis zu drei Zentimeter groß und weiß mit gelben Staubgefäßen. Bis zu fünf Prozent der Inhaltsstoffe der Blätter macht das Gift Koffein aus. Junge Triebe haben den höchsten Koffeingehalt. Weiterführende Informationen über den Anbau und die Produktion von Tee in Sri Lanka finden sich im entsprechenden Kapitel dieses Reiseberichts.


Topffruchtbaumgewächse (Lecythidaceae)

Afrika und Madagaskar sowie das tropische Südamerika sind die ursprüngliche Heimat der Topffruchtbaumgewächse oder Topffruchtgewächse. Einige wenige Arten sind auch im Raum des Indischen Ozeans und des Pazifiks heimisch. Experten rechnen derzeit circa 25 Gattungen zu dieser Familie, das entspricht 250 bis 325 Arten. In Sri Lanka kommen neben von Menschen eingeführten Arten somit auch tatsächlich einheimische Spezies vor. Bislang konnte ich erst eine bestimmen und fotografieren.

Barringtonia asiatica (Sea Putat)

Die Pflanzenart Barringtonia asiatica bildet bis zu 20 oder sogar 25 Meter hohe Bäume. Ihr nicht offizieller deutscher Name lautet Fischgiftbaum oder Putatbaum. Sie ist in vielen Teilen Asiens beheimatet und wächst vor allem in der Nähe von Mangroven, aber auch an Küsten. Die Rinde dieser Bäume ist grau gefärbt und recht weich. Auffällig groß und bis zu 15 Zentimeter lang sind die Blätter des Fischgiftbaumes, sie sind oval geformt und haben eine glänzende Oberfläche. Ältere Blätter sind grün gefärbt, junge Blätter zeigen einen mehr oder minder stark ausgeprägten Rotschimmer. Auf einem langen Stiel sitzen die Blüten, die ihre Pracht dann entfalten, wenn es dunkel ist und meist morgens schon herab gefallen sind. Man findet diese schönen, filigranen Gebilde dann auf dem Boden unter den Bäumen verstreut. Der intensive Duft der Blüten lockt nachts Falter und Nektar fressende Fledermäuse an. Die Früchte hängen wie grüne Laternen an den Bäumen. Alle Teile des Baumes enthalten eine Substanz namens Saponin. Insbesondere die Samen werden vom Menschen genutzt, um damit Fische zu fangen. Pulverisierte Samen werden in Süßwasser gestreut und entfalten dort ihre betäubende Wirkung auf die Fische.


Tüpfelfarngewächse (Polypodiaceae)

Ein großer Teil der Spezies aus der Familie der Tüpfelfarngewächse hat die ursprüngliche Heimat in den Tropen oder Subtropen. Doch es gibt auch in den gemäßigten Zonen einige Arten, beispielsweise in Europa. Unter Experten gibt es keine vollständige Einigkeit über die Zuordnung der Arten zu dieser Familie. Je nach Auslegung der Daten gibt es zwischen zehn und 50 Gattungen beziehungsweise zwischen 500 und 1.200 Arten. In Sri Lanka sind einige Tüpfelfarngewächse beheimatet, von denen ich bisher jedoch nur wenige bestimmen und fotografieren konnte.

Phymatosorus membranifolius

In feuchten Wäldern Südostasiens ist die Farnart Phymatosorus membranifolius beheimatet. Bedauerlicherweise lassen sich über diese Spezies kaum Informationen in den gängigen Online-Literaturquellen finden, weshalb ich bedauerlicherweise nicht mit Gewissheit sagen kann, ob sie in Sri Lanka nur in Tieflandregenwäldern vorkommt, wo ich sie beobachtet habe, oder ob sie auch in höher gelegenen, kühleren Wäldern anzutreffen ist. Typisch für Phymatosorus membranifolius sind die stark gefiederten Blätter, die auf der Oberseite runde Erhebungen tragen. Diese Erhebungen entsprechen den auf der Blattunterseite befindlichen Sori, also jenen Bereichen, in denen sich die Sporangien befinden.

Phymatosorus scolopendria

Die Farnart Phymatosorus scolopendria ist in Sri Lanka an feuchten, eher schattigen Stellen zu finden. Sie wächst oft auf Felsen. Ursprünglich stammt sie aus Australien, Neukaledonien und von einigen Inseln im Pazifik. Vermutlich ist sie durch das Einwirken der Menschen nach Sri Lanka gelangt. Etwa bis zu einen Meter kann die Wuchshöhe betragen. Die Stiele sind maximal circa 45 Zentimeter lang und blassgelb bis bräunlich gefärbt; sie sind nicht behaart.


Weinrebengewächse (Vitaceae)

Die Familie der Weinrebengewächse umfasst je nach Auslegung der Datenlage 14 bis 16 Gattungen beziehungsweise etwa 850 bis 900 Arten. Es handelt sich meist um Kletterpflanzen. In Sri Lanka ist diese Pflanzenfamilie mit mehreren Arten vertreten, von denen ich bislang jedoch erst eine fotografieren und bestimmen konnte.

Cissus quadrangularis

Bei der Pflanzenart Cissus quadrangularis handelt es sich um eine mehrjährige Spezies. Typisch für sie sind die im Querschnitt quadratischen Pflanzenteile. Die Länge kann bis zu 1,5 Meter betragen, Cissus quadrangularis klettert an anderen Pflanzen. Recht klein und unauffällig sind die kurz gestielten und herzförmigen Laubblätter, von denen es jedoch meist nur wenige gibt. Nach der Befruchtung der rötlichen Blüten bilden sich kleine Beeren, die mit der Zeit dunkelrot werden. Man vermutet, dass das ursprüngliche Verbreitungsgebiet dieser Spezies in Indien, Sri Lanka und Bangladesch liegt. Doch auch in anderen südostasiatischen Ländern, im arabischen Raum und in Teilen Afrikas kommt sie vor. Dort wurde sie möglicherweise von Menschen eingeführt. Letzteres ist ganz sicher im Fall von Brasilien und den USA der Grund für die Anwesenheit von Cissus quadrangularis.


Windengewächsen (Morning Glory family, Convolvulaceae)

Etwa 55 bis 60 Gattungen mit circa 1.600 bis 1.700 Arten werden der Familie der Windengewächse derzeit von den Wissenschaftlern zugerechnet. Diese Pflanzenfamilie hat ihren Verbreitungsschwerpunkt in tropischen Regionen, aber auch in gemäßigten Breiten gibt es einige Arten. In Sri Lanka kommen mehrere Vertreter dieser Familie vor, von denen ich bisher vier fotografieren und bestimmen konnte.

Blaue Prunkwinde (Blue Morning Glory, Ipomoea indica)

Die Blaue Prunkwinde stammt ursprünglich aus den tropischen Regionen des südamerikanischen Kontinents. Als Zierpflanze wurde sie von den Menschen in andere Erdteile gebracht, sodass sie inzwischen weltweit in den Tropen vorkommt. Es handelt sich um eine windende, mitunter niederliegende, krautige Pflanzenart. Ihre Laubblätter haben eine fünf bis 15 Zentimeter lange und 2,3 bis 14 Zentimeter breite Blattspreite. Die Blüten sind trichterförmig und anfangs leuchtend blau gefärbt. Mit der Zeit werden sie purpurn bis purpurviolett.

Evolvulus alsinoides (Slender Dwarf Morning-glory)

In den Tropen rund um den Globus ist die Pflanzenart Evolvulus alsinoides beheimatet. Darüber hinaus kommt sie in einigen weiteren warmen Regionen in Afrika südlich der Sahara sowie in Australien und Nord- beziehungsweise Südamerika vor. Meist wächst die Art recht flach oder nur wenig aufsteigend, ihre Stängel können 20 bis 70 Zentimeter lang werden. Typisch für Evolvulus alsinoides ist die dichte, weiße Behaarung der Blätter. Diese sind wechselständig angeordnet und variabel geformt. Sie können lazettlich bis eiförmig sein, ihre Länge beläuft sich meist auf 0,5 bis ein Zentimeter; mitunter sind sie ein wenig länger. Hellblau oder fast weiß sind die Blüten gefärbt, ihr Durchmesser beträgt sechs bis acht Millimeter.

Süßkartoffel (Sweet Potato, Ipomoea batatas)

Man geht davon aus, dass die Wildform der Süßkartoffel ursprünglich in Südamerika beheimatet war. Weil die unter der Erde heranwachsenden Wurzelknollen als Nahrungsmittel genutzt werden können, ist diese Pflanzenart in viele Teile der Welt gebracht worden, so auch nach Sri Lanka. Dort wird sie heute noch immer kultiviert, aber es gibt auch in freier Natur Exemplare dieser Spezies. Es handelt sich um eine mehrjährige, krautige Kletterpflanze. In den meisten Fällen liegen die Stägel auf dem Boden und die Süßkartoffel wächst kriechend. Je nach Zuchtform können diese Stängel bis zu vier Meter lang werden. An den Stängeln sind die Laubblätter spiralförmig angeordnet. Die Form der Blattspreite ist variabel. Sie kann fünf bis 15 Zentimeter lang werden. In verschiedenen Violettschattierungen bis hin zu rosa-violett sind die Blüten gefärbt, sie können entweder einzeln oder in Blütenständen an den Pflanzen zu finden sein.

Ziegenfuß-Prunkwinde (Beach Morning Glory, Ipomoea pes-caprae)

Eine typische Pflanze der oberen Strandbereiche tropischer Küstenzonen ist die Ziegenfuß-Prunkwinde, die in manchen Literaturquellen auch als Strandwinde bezeichnet wird. Sie ist sehr tolerant gegenüber Salz, sodass ihr die Meeresbrise oder gelegentliche Überschwemmungen nichts ausmachen. Die Samen der Strandwinde werden vom Meerwasser verdriftet, so kann sich die Pflanzenart effizient ausbreiten. Mit ihren bis zu 35 Meter langen Ranken kriecht die Ziegenfuß-Prunkwinde über den Untergrund und breitet sich darauf wie ein grüner Teppich aus. Rosa bis violett sind die Blüten gefärbt, sie blühen nur einen Tag. Am Morgen öffnen sie sich und am Nachmittag sind sie meist schon verblüht oder zumindest welk. Die oval geformten Blätter der Strandwinde sind bis zu zehn Zentimeter lang und die Wurzeln der Pflanze stabilisieren den sandigen Untergrund.


Wolfsmilchgewächse (Spurge family, Euphorbiaceae)

Etwa 240 Gattungen und rund 6.000 Arten gehören zur Familie der Wolfsmilchgewächse. Diese Pflanzenfamilie ist von den gemäßigten Zonen bis in die Tropen zu finden. In Sri Lanka kommen mehrere Arten vor, von denen ich bislang zwei bestimmen und fotografieren konnte.

Kautschukbaum (Para Rubber Tree, Hevea brasiliensis)

Die eigentliche Heimat des Kautschukbaums ist das tropische Amazonasbecken. Von dort aus hat diese Pflanzenart mit Hilfe des Menschen ihren Siegeszug in vielen anderen tropischen Regionen der Welt angetreten, denn sie ist der Lieferant des Kautschuksaftes, der auch als Latex bezeichnet wird und der zur Herstellung von Gummi Verwendung findet. In Sri Lanka werden Kautschukbäume auf großen Plantagen angebaut und es gibt sogar ein Forschungsinstitut, das sich ausschließlich mit dem aus dem Baumsaft gewonnenen Produkt beschäftigt. Kautschukbäume erreichen eine Wuchshöhe von 30 bis 40 Meter, der Stamm ist mit seinem Durchmesser von bis zu 35 Zentimeter relativ schlank. Graugrün ist die Rinde gefärbt und die Bäume sind gleichmäßig verzweigt. Wenn sie mindestens fünf bis sechs Jahre alt sind, kann man sie zur Ernte nutzen. Hierfür wird die Rinde mit einem speziellen Messer spiralförmig aufgeschnitten, außerdem befestigt man am Baum einen Auffangbehälter, in den der Naturkautschuk läuft, siehe Foto unten links. Ist der Baum etwa 25 Jahre alt, lässt sich kein Naturkautschuk mehr aus ihm gewinnen, weil er die Produktion des milchigen Saftes einstellt. Plantagenbäume werden dann gefällt und dienen der Holzgewinnung.

Weihnachtsstern (Poinsettia, Euphorbia pulcherrima)

In Deutschland ist der Weihnachtsstern wegen der auffällig rot gefärbten Hochblätter als Zimmerpflanze sehr beliebt. Mit den bis zu vier Meter hohen Sträuchern am Naturstandort sind die kleinen Topfpflanzen jedoch nicht zu vergleichen. Die Laubblätter des Weihnachtssterns sind dunkelgrün gefärbt, haben eine helle Unterseite und sind zwei bis acht Zentimeter lang. Wie bereits erwähnt, sind die Hochblätter rot, in ihrer Nähe befinden sich die kleinen, gelblich-grünen Blüten. Ursprünglich stammt diese Pflanzenart aus den tropischen Laubwäldern Mittel- und Südamerikas, sie ist vom Menschen in etlichen anderen Ländern tropischer Regionen in Gärten angepflanzt worden und hat sich so vielerorts in die freie Natur ausbreiten können. In Sri Lanka findet man sie nach wie vor meist in Parks und Gärten, gelegentlich aber auch in Wäldern.


Wunderblumengewächse (Four o’clock family, Nyctaginaceae)

Vor allem in den Tropen rund um den Globus sind Wunderblumengewächse verbreitet. Teils sind sie als Zierpflanzen durch den Menschen von einem Kontinent auf andere gebracht worden. Diese Pflanzenfamilie umfasst je nach wissenschaftlicher Sichtweise 28 bis 34 Gattungen und circa 300 bis rund 400 Arten. In Sri Lanka gibt es einige Vertreter dieser Pflanzenfamilie, ich konnte bisher erst eine Art bestimmen und fotografieren.

Bougainvillee (Bougainvillea, Bougainvillea sp.)

Ursprünglich stammen die Bougainvillen aus Südamerika, wo sie beispielsweise in Brasilien vorkommen. Weil sie jedoch betörend schön sind, haben diese Pflanzenartn die Herzen der Menschen erobert und ist von ihm in viele Länder der Welt gebracht worden, darunter auch nach Sri Lanka. Dort werden sie in vielen Parks Gärten als Zierpflanzen kultiviert, doch mancherorts sind sie ebenso in der Natur zu finden. Bougainvilleen bilden Sträucher, deren Wuchshöhe je nach Art bis zu zwölf Meter betragen kann. Ihre Laubblätter sind wechselständig angeordnet und die Form der Blattspreite ist variabel. Sie kann oval bis elliptisch oder lanzettlich sein. Für gewöhnlich sind die Blattspreiten beispielsweise bei der Wildform von Bougainvillea spectabilis etwa zehn bis 15 Millimeter breit und bis zu 9,5 Zentimeter lang.