In diesem Kapitel werden in Sri Lanka vorkommende Pflanzenarten aus Familien vorgestellt, deren Namen mit den Buchstaben N bis R beginnen.
Nachtschattengewächse (Nightshades, Solanaceae)
Es gibt laut aktuellem Kenntnisstand weltweit über 100 Gattungen und mehr als 3.000 Arten innerhalb der Familie der Nachtschattengewächse. Sie kommen auf fast allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis vor. In Sri Lanka gibt es mehrere Arten, von denen ich dort bislang jedoch nur eine beobachtet habe.
Solanum giganteum
Die Pflanzenart Solanum giganteum bildet reich verzweigte Büsche oder kleine Bäume mit einer Wuchshöhe von maximal circa sechs Meter. Sie ist an den Zweigen und Blütenstängeln dicht wollig behaart. Ihre Blätter sind elliptisch geformt, bis zu 25 Zentimeter lang und maximal neun Zentimeter breit. Berührt man sie, fühlen sie sich weich an. Zart violett sind die Blüten gefärbt, nach der Befruchtung bilden sich Beeren. Diese sind anfangs grün und werden rot, wenn sie reif sind. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet dieser Art scheint in Afrika zu liegen. Ob sie darüber hinaus auch in Asien vorgekommen ist oder ob sie von den Menschen dorthin gebracht worden ist, weiß ich leider nicht.
Orchideen (Orchids, Orchidaceae)
Die Familie der Orchideen oder Orchideengewächse ist weltweit verbreitet und kommt lediglich in der Antarktis nicht vor. Aktuell sind der Wissenschaft etwa 28.000 Arten bekannt. Es wird davon ausgegangen, dass es noch sehr viele unentdeckte Spezies gibt. In Sri Lanka sind die Orchideen mit mehreren Spezies vertreten, ich konnte dort bisher jedoch erst fünf fotografieren und bestimmen – teils zumindest auf Gattungsebene.
Bambus-Orchidee (Bamboo Orchid, Arundina graminifolia)
Vom Südrand des Himalajas in Tibet und Bhutan sowie Indien über Südchina, Laos, Vietnam, Kambodscha und Indonesien bis nach Sri Lanka erstreckt sich das riesige Verbreitungsgebiet der Orchideenart Arundina graminifolia. Zwischen 30 Zentimeter und drei Meter können die Sprosse dieser Pflanzenart hoch werden. Sie tragen viele Blätter, die zwischen 15 und 30 Zentimeter lang sind. Ihre Breite beläuft sich auf bis zu 2,5 Zentimeter. Traubig ist der Blütenstand, er erreicht eine Länge von maximal 40 Zentimeter. Zwischen drei und zwölf Zentimeter können die einzelnen, rosa bis weiß gefärbten Blüten im Durchmesser groß werden. Als Standorte bevorzugt die Bambus-Orchidee sonnige Plätze, also beispielsweise Waldlichtungen.
Dendrobium sp.
Die Gattung Dendrobium ist weltweit mit rund 1.200 Arten vertreten. In Sri Lanka sind mehrere Spezies dieser Gattung heimisch, zu der auch die unter diesen Zeilen gezeigte Pflanze gehört. Auf Artebene konnte ich sie bislang nicht bestimmen, falls Sie helfen können, würde ich mich über eine Nachricht per E-Mail freuen. Die Stängel dieses Exemplars waren etwa 30 bis 40 Zentimeter lang, die einzelnen Blätter maßen in der Länge circa zehn bis zwölf Zentimeter. Wie es für viele Dendrobium-Arten typisch ist, wuchs dieses Exemplar epiphytisch auf einem Baum. Es gibt auch Arten aus dieser Gattung, die auf Felsen wachsen.
Robiquetia brevifolia, endemische Art
Die Orchideenart Robiquetia brevifolia ist ausschließlich in Sri Lanka heimisch und ist dort somit endemisch. Sie ist in Bergwäldern und in submontanen Wäldern zu finden. Von Februar bis April und dann noch einmal ab September findet ihre Blütezeit statt. Dunkelrot mit gelblichen Bereichen sind die Blüten gefärbt. Ich habe Robiquetia brevifolia nur epiphytisch auf Bäumen wachsen sehen. Ob die Art auch auf dem Boden (terrestrisch) gedeiht, weiß ich leider nicht. Die Exemplare, die ich beobachtet habe, hatten eine Wuchshöhe von circa 15 bis 20 Zentimeter. Etwa drei bis 3,5 Zentimeter waren die wechselständig angeordneten Blätter der von mir gesichteten Exemplare lang.
Satyrium nepalense
Das Verbreitungsgebiet der Orchideenart Satyrium nepalense erstreckt sich über Teile Chinas und Indiens sowie Pakistan; in Sri Lanka kommt sie ebenfalls vor. Allerdings ist sie dort nur in Gegenden anzutreffen, die nicht zu heiß sind. Ich habe sie im Hochland beobachtet. Die Blüten befinden sich an einem aufrechten Stängel und sind 0,8 bis 1,6 Zentimeter groß. Sie sind rosa bis violett gefärbt. Laubblätter finden sich bei dieser terrestrisch wachsenden Art dicht am Stängel, sie sind somit basal. Meist sind die Blätter lanzettlich geformt und vier bis 15 Zentimeter lang. Ihre Breite beläuft sich auf maximal 2,5 Zentimeter. Bis zu 35 Zentimeter kann die Wuchshöhe dieser Orchideenart betragen.
Vanda tessellata
Von Indien bis nach Indochina reicht das Verbreitungsgebiet der Orchideenart Vanda tessellata. Ob diese Spezies in Sri Lanka ebenfalls in freier Natur vorkommt, weiß ich leider nicht. Ganz unwahrscheinlich ist dies jedoch nicht, weil es einst eine Landbrücke zwischen Indien und Sri Lanka gegeben hat. Die von mir beobachteten Exemplare befanden sich in einem Hotelgarten. Vanda tessellata wächst epiphytisch auf Bäumen. Ihre Stängel sind 30 bis 60 Zentimeter lang und ihre Blätter messen 15 bis 20 Zentimeter in der Länge. Die Blüten befinden sich an hängenden Trauben, sie sind fünf bis zehn Zentimeter breit und blau bis hell violett gefärbt. Oft tragen sie ein schachbrettartiges dunkelblaues Muster.
Osterluzeigewächse (Birthwort family, Aristolochiaceae)
Mit Ausnahme der Arktis und Antarktis ist die Familie der Osterluzeigewächse in jedem Erdteil verbreitet. Nach aktuellem Stand der Wissenschaft gibt es innerhalb der Familie sieben Gattungen und rund 590 Arten, von denen einige in Sri Lanka heimisch sind. Bislang konnte ich in diesem Land zwei von ihnen beobachten und zumindest bis auf Gattungsebene bestimmen.
Aristolochia sp.
An einer sehr exponierten Stelle auf dem Sigiriya-Felsen habe ich an einem Zaun die rechts gezeigte Pflanze gefunden, die zur Gattung Aristolochia gehört. Diese Pflanzen sind immergrün und rankend, ihre Stängel verholzen mit der Zeit. Die Blätter der rechts gezeigten Pflanze waren circa fünf Zentimeter lang. Der Standort war der prallen Sonne ausgesetzt, nicht sonderlich feucht und zudem nicht windgeschützt; er befand sich oben auf dem Sigiriya-Felsen in dessen Randbereich. Vermutlich handelt es sich um Aristolochia indica, ich bin mir dessen jedoch nicht ganz sicher. Falls Sie bei der Bestimmung dieser Pflanzenart helfen können, würde ich mich über eine Nachricht per E-Mail sehr freuen.
Thottea siliquosa
Über die Pflanzenart Thottea siliquosa sind in den gängigen Online-Literaturquellen leider nicht viele Informationen zu finden. Verbreitet ist sie in Sri Lanka und in den indischen Westghats. Ob ihr Verbreitungsgebiet noch größer ist, habe ich bisher nicht herausfinden können. Für verschiedene Schmetterlingsarten ist sie eine wichtige Futterpflanze und sie wird vom Menschen als ayurvedische Heilpflanze eingesetzt. Zu finden ist diese Spezies in feuchten Tieflandregenwäldern; dort habe ich sie beobachten können. Charakteristisch sind die überwiegend rotbraun gefärbten Blüten, sie sind im Durchmesser etwa zwei Zentimeter groß. Die von mir beobachtete Wuchshöhe dieser Pflanzenart betrug maximal etwa 1,5 bis zwei Meter und die Exemplare fanden sich im Unterholz des Regenwaldes.
Palmengewächse (Palm Trees, Arecaceae)
Die Familie der Palmengewächse, kurz Palmen genannt, umfasst nach aktuellem Kenntnisstand 181 Gattungen mit rund 2.600 Arten. Weltweit findet man Arten aus dieser Familie in tropischen und subtropischen Gebieten. Sri Lanka beherbergt eine Reihe von Palmenarten, von denen ich dort bislang fünf beobachtet habe und bestimmen konnte.
Betelnusspalme (Areca Palm, Areca catechu)
Die ursprüngliche Heimat der Betelnusspalme ist der indomalaiische Raum. Vom Menschen wurde sie in einige andere Länder gebracht, so auch nach Sri Lanka. Bis zu 25 Meter kann die Wuchshöhe dieser Art betragen. Der Stamm ist aufrecht und aus ihm wachsen im oberen Bereich die gefiederten Blätter, die bis zu zwei Meter lang sein können. Betelnusspalmen bilden männliche und weibliche Blüten, die jeweils in zylindrischen Blütenrispen angeordnet sind. Weitere Namen dieser Spezies lauten Betelpalme, Arekapalme und Katechupalme. In Asien werden unreife Nüsse der Betelnusspalme gehackt und gekaut. Aufgrund der in den Pflanzenteilen enthaltenen Giftstoffe wirkt das Kauen der unreifen Nüsse anregend.
Brennpalme (Solitary Fishtail Palm, Caryota urens)
Im südlichen und südwestlichen Teil Indiens sowie in Sri Lanka ist die Brennpalme heimisch. Sie hat die für ihre Gattung charakteristischen doppelt gefiederten Blätter, die man ansonsten bei keinen weiteren Palmenarten findet. Wegen dieser besonderen Form werden die Vertreter dieser Pflanzengattung als Fischschwanzpalmen bezeichnet (englisch: Fishtail Palms). Die Brennpalme ist nicht verzweigt und hat einen aufrechten Stamm, die Wuchshöhe kann bis zu zwölf Meter betragen. An der breitesten Stelle kann der Stamm 30 Zentimeter dick sein. Auf bis zu sechs Meter beläuft sich die Breite der Blätter an ihrer größten Stelle. Bis zu drei Meter lang sind die Blütenstände, die hängend angeordnet sind. In Sri Lanka wird diese Pflanzenart als Kithul bezeichnet. Aus ihr wird Kithul Treacle gewonnen, ein flüssiger Palmzucker. Beobachten lässt sich die Brennpalme in Sri Lanka in den Regenwäldern des Landes.
Kokospalme (Coconut Palm, Cocos nucifera)
Ursprünglich war die Kokospalme sehr wahrscheinlich nur in Südostasien und Indien beheimatet. Sie gelangte auf zweierlei Weise in viele andere tropische Gegenden der Welt: Einerseits weisen die Nüsse, also die Samen dieser Palmenart, eine erstaunlich gute Schwimmfähigkeit auf und können vom Meer weit verdriftet werden. Andererseits nahm der Mensch die Kokospalme als Nutzpflanze in ferne Erdteile mit. Sie ist deshalb heute in fast allen tropischen Regionen rund um den Globus zu finden. Vor allem auf tropischen Inseln ist die Kokospalme eine der Pflanzenarten, die das Landschaftsbild besonders prägen. Die Palmen können bis zu 30 Meter hoch werden, die Palmwedel bringen es auf eine Länge von bis zu sechs Metern. Menschen nutzen die Kokospalme schon seit langer Zeit auf vielfältige Weise zur Rohstoffgewinnung, so auch in Sri Lanka. Dort sind die Palmen vor allem im Küstenbereich und entlang von Flussläufen zu finden.
Königskokospalme (King Coconut Palm, Cocos nucifera ‚King‘)
Kokosnüsse sind nahezu jedem Europäer ein Begriff. Königskokosnüsse sind bei uns hingegen deutlich weniger bekannt oder den meisten Menschen gar völlig unbekannt. In Sri Lanka verhält es sich anders, denn diese Zuchtform der Kokosnuss ist dort weit verbreitet. Sie hatte auf dieser Insel ihren Ursprung und wird nun auch in anderen asiatischen Ländern angebaut. Die Königskokospalme ist durch gezielte Selektion hervorgebracht worden. Sie ist einige Meter kleiner als ihre Ursprungsart, die Kokospalme. Ihre Wuchshöhe beträgt durchschnittlich etwa fünf bis sechs Meter, etliche Exemplare sind sogar deutlich kleiner. Ihre Früchte weisen außen eine leuchtend gelbe Färbung auf und sie werden von den Sri-Lankern geerntet, um das darin enthaltene Kokoswasser zu trinken (Thambili) und aus den Nüssen Öl für Pflegeprodukte zu gewinnen, zum Beispiel für die Haarpflege.
Nipapalme (Nipah Palm, Nypa fruticans)
Von Sri Lanka über Indien bis nach Australien erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der Nipapalme. Sie ist ausschließlich in Mangrovensümpfen zu finden, wo sie im weichen Schlamm wurzelt. Bis zu neun Meter können die Blätter dieser großen und kriechenden Palmenart lang werden. Jedes Exemplar dieser Pflanzenart hat meist nur wenige Blätter. Der Stamm wirkt dabei gedrungen und oft ist er unterirdisch. Es gibt Pflanzen mit männlichen Blüten und welche mit weiblichen. Männliche Blüten sind kätzchenartig, während die weiblichen wie ein Ball angeordnet sind. Die Fruchtstände mit den reifen Früchten sind braun und ebenfalls kugelartig mit kleinen, eckigen Erhebungen.
Rotangpalme (Rattan Palm, Calamus ovoideus)
Das Verbreitungsgebiet der Pflanzenart Calamus ovoideus erstreckt sich über weite Teile Südostasiens. Sie ist immergrün und kann mit Hilfe ihrer robusten, dornenbesetzten Stämme an anderen Pflanzen empor klettern und werden als Spreizklimmer bezeichnet. Oft sind die Stämme gebogen oder gewunden. Ihre Gesamtlänge kann bei großen Exemplaren 50 bis 70 Meter betragen. Die Blätter sind gefiedert und erreichen eine Länge von bis zu vier Meter. In Sri Lanka sowie in anderen Ländern Asiens sind diese Palmen die Lieferanten für Peddigrohr (Kern) und Rattan (Außenhaut). Man nennt diese Pflanzenart in Sri Lanka „Thundarena“.
Portulakgewächse (Purslane family, Portulacaceae)
Die Familie der Portulakgewächse umfasst nur eine Gattung namens Portulaca, von der der Wissenschaft aktuell 115 bekannt sind. Portulakgewächse kommen weltweit vor, ihre größte Artendichte findet sich in den semiariden Regionen der südlichen Hemisphäre. Doch auch in Sri Lanka lassen sich Vertreter dieser Pflanzenfamilie antreffen; ich konnte dort bisher eine Art beobachten und auf Gattungsebene bestimmen.
Portulaca sp.
Die Blätter der unter diesen Zeilen gezeigten Portulak-Art waren nur etwa ein bis 1,5 Zentimeter lang, grün bis blaugrün gefärbt und fleischig. Der Standort der von mir beobachteten Exemplare dieser Spezies war schattig. Etwa 1,5 bis zwei Zentimeter waren die gelben Blüten im Durchmesser groß, die Wuchshöhe betrug nur wenige Zentimeter; die Pflanzen waren maximal fünf bis sieben Zentimeter hoch. Falls Sie die hier gezeigte Spezies auf Artebene benennen können, würde ich mich über eine Nachricht per E-Mail sehr freuen.
Rhizophoragewächse (Rhizophoraceae)
Die Rhizophoragewächse sind in den Tropen und Subtropen der Erde beheimatet. Es laut derzeitigem Wissensstand gibt fünf Gattungen und circa 147 Arten. Bei den Spezies aus vier der fünf Gattungen handelt es sich um Mangrovenbäume. In Sri Lanka sind die Rhizophoragewächse entlang der Küste und in den Mündungszonen vieler Flüsse anzutreffen. Ich habe dort bisher Vertreter von zwei Gattungen beobachten und bestimmen können.
Bruguiera gymnorrhiza
Bis zu zehn Meter beträgt die Wuchshöhe der Pflanzenart Bruguiera gymnorrhiza. Sie kommt im Überflutungsbereich von Mangrovensümpfen an der Küste und in Brackwasserzonen von Flussmündungen vor. Rötlich und rau ist die Rinde der Stämme dieser Spezies. Anfangs sind die Blüten cremeweiß, sie werden mit der Zeit braun bis rötlichbraun. Wurden sie befruchtet, bilden sich längliche, grüne Früchte. Fallen diese ab, bleiben sie im schlammigen Untergrund stecken und können dort unter günstigen Umständen Wurzeln schlagen. Es gibt einige kurze Stelzwurzeln, zudem kommen häufig knieförmig über dem Boden liegende, knotige Wurzeln vor. Das Verbreitungsgebiet dieser Art erstreckt sich über einen weiten Teil der ostafrikanischen Küste sowie über große Abschnitte der Küste von Madagaskar. Außerdem kommt sie auf den Inseln des westlichen Indischen Ozeans vor, darüber hinaus ist sie im südlichen Indien, auf den Malediven und in Südostasien sowie an den Küsten einiger pazifischer Inseln verbreitet.
Rhizophora mucronata
An den Küsten des Indischen Ozeans kommen mehrere Arten der Gattung Rhizophora vor, darunter
Rhizophora mucronata. Auch die Küstenregionen von Inseln im Pazifik beherbergen diese Spezies. Es handelt sich um einen immergrünen Baum mit einer maximalen Wuchshöhe von 20 bis 25 Meter an Flussufern beziehungsweise zehn bis 15 Meter in Mangrovensümpfen an der Küste. Elliptisch sind die bis zu zwölf Zentimeter langen Blätter geformt. Ihre Breite beträgt maximal etwa sechs Zentimeter. Typisch für diese Pflanzenart sind ihre teils recht hohen und verzweigten Stelzwurzeln.
Riemenblumengewächse (Loranthaceae)
Gemäß dem aktuellen Stand der Forschung gibt es innerhalb der Familie der Riemenblumengewächse 77 Gattungen und rund 950 Arten. Vertreter dieser Pflanzenfamilie finden sich auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis. Von den in Sri Lanka heimischen Arten konnte ich dort bisher nur eine beobachten.
Dendrophthoe falcata
Bei der Pflanzenart Dendrophthoe falcata handelt es sich um eine halbparasitisch lebende Spezies. Die Zahl der Wirtsarten, auf denen sie wächst, beläuft sich auf circa 400. Als Kletterpflanze nutzt sie Büsche und Bäume, um in Bereiche mit viel Licht zu gelangen. Die Rinde von Dendrophthoe falcata ist grau, die Blätter sind gegenständig angeordnet und in ihrer Form variabel. Ihre Blüten sind dünn und röhrenförmig, sie stehen in Gruppen zusammen. Von weißlichgelb über rosa bis rot kann die Färbung variieren.
Rötegewächse (Coffee family, Rubiaceae)
Die Familie der Rötegewächse ist sehr artenreich, es gibt laut aktuellem Stand des Wissens weltweit circa 14.100 Arten. Weitere Namen dieser Pflanzenfamilie lauten Kaffeegewächse und Krappgewächse. Auf allen Kontinenten sind ihre Vertreter zu finden, das gilt sogar für die Antarktis. In Sri Lanka sind mehrere Arten heimisch, bislang konnte ich dort jedoch nur drei beobachten.
Indischer Maulbeerstrauch (Indian Mullberry, Morinda citrifolia)
Der Indische Maulbeerstrauch oder Noni-Baum wird bis zu zehn Meter groß und stammt ursprünglich aus dem südostasiatischen Raum. Aufgrund ihrer Wirksamkeit gegen Gebrechen wie Arthritis, Krämpfe, Infektionen und Magengeschwüre sowie zur Unterstützung der Heilung von Schnittwunden wird diese Pflanzenart seit langer Zeit vom Menschen genutzt. Die Wissenschaft hat die antibiotische und pilzabtötende sowie tumorhemmende Wirkung inzwischen bestätigt. An den bis zu 15 Zentimeter breiten sowie maximal 30 Zentimeter langen, elliptischen, leicht gewellten Blättern ist die Pflanze leicht zu erkennen. Klein, weiß und eher unscheinbar sind die Blüten. Die ovalen bis kugelförmigen Früchte sind hellgrün oder gelbweiß gefärbt und stark riechend.
Mussaenda glabrata (Dhobi Tree)
Die Pflanzenart Mussaenda glabrata ist in Sri Lanka und Indien beheimatet. Ob sie darüber hinaus in weiteren südostasiatischen Ländern vorkommt, weiß ich leider nicht. Sie bildet Büsche mit einer Wuchshöhe von bis zu 1,5 oder zwei Meter – zumindest waren die von mir beobachteten Exemplare dieser Spezies entsprechend groß. Die Laubblätter sind grün und elliptisch geformt. Ihre Länge beträgt 7,5 bis 13,7 Zentimeter. Sie sind 4,5 bis acht Zentimeter breit. In unmittelbarer Nähe der Blüten bilden sich weiße Blätter, die sehr auffällig aussehen. Die Blüten selbst sind orangerot gefärbt und im Durchmesser etwa 1,5 Zentimeter groß. Beobachten lässt sich Mussaenda glabrata in Wäldern, ich habe die Art in Sri Lanka sowohl im Tiefland in Regenwäldern als auch im Hochland an Waldrändern gesehen.
Schizostigma hirsutum, endemische Art
In feuchten Wäldern Sri Lankas habe ich die Pflanzenart Schizostigma hirsutum beobachten können. Sie ist kriechend und wächst an schattigen bis halbschattigen Stellen im Unterholz der Wälder, auch an Wegrändern ist sie zu finden. Die weißen Blüten sind mit auffälligen flaumartigen Auswüchsen bedeckt. Elliptisch sind die Blätter geformt, sie sind zwei bis neun Zentimeter lang und ein bis vier Zentimeter breit.
Rosenapfelgewächse (Dilleniaceae)
Innerhalb der Familie der Rosenapfelgewächse gibt es weltweit laut derzeitigem Wissensstand circa 430 Arten. Zu finden sind Vertreter dieser Pflanzenfamilie in tropischen, subtropischen und warm-gemäßigten Gegenden der Erde. Rund zehn Spezies sind in Sri Lanka beheimatet, einige von ihnen sind endemisch und kommen somit nur dort in freier Natur vor. Bislang konnte ich in dem Land zwei Arten aus der Familie der Rosenabpfelgewächse beobachten.
Rosenapfel (Shrubby Dillenia, Dillenia suffruticosa)
Das tropische Südostasien und somit auch Sri Lanka sind die Heimat des Rosenapfels. Bevorzugte Standorte sind meist Sekundärwälder, aber auch an Flussufern trifft man sie mitunter an. Es handelt sich um einen großen, immergrünen Busch, der bis zu sechs Meter oder selten bis zu zehn Meter hoch werden kann. Während des gesamten Jahres tragen diese Pflanzen ständig Blüten, diese sind im Durchmesser zehn bis zwölf Zentimeter groß. Die ledrigen, auf der Oberseite glänzenden Laubblätter sind bis zu 15 Zentimeter breit und 30 Zentimeter lang. Besonders auffällig sind die rosarot gefärbten Fruchtkapseln, die in sieben Kammern unterteilt sind. Sie sind gleichzeitig mit den Blüten am selben Strauch vorhanden.
Schumacheria castaneifolia, endemische Art
Die Pflanzenart Schumacheria castaneifolia hat ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet ausschließlich in Sri Lanka. Es handelt sich um einen Baum, der sowohl in Sekundär- als auch in Primärwäldern vorkommt. Relativ gering ist die Wuchshöhe, genaue Angaben hierzu konnte ich in der Online-Literatur nicht finden. Alle von mir beobachteten Exemplare waren nicht größer als schätzungsweise etwa drei bis vier Meter. In Höhenlagen von 100 bis circa 760 Meter über dem Meeresspiegel kann diese das gesamte Jahr über blühende Pflanzenart angetroffen werden. Die Blüten sind gelb und relativ klein, also maximal einen Zentimeter groß. Von den Einheimischen wird diese Spezies als „Kekiriwara“ bezeichnet.