In diesem Kapitel werden in Sri Lanka vorkommende Pflanzenarten aus Familien vorgestellt, deren Namen mit den Buchstaben I bis M beginnen.
Ingwergewächse (Ginger family, Zingiberaceae)
Südostasien und der indonesische Raum sind die ursprüngliche Heimat der meisten Vertreter der Familie der Ingwergewächse. Je nach wissenschaftlicher Interpretation der bisher vorliegenden Erkenntnisse gehören dieser Familie 52 oder 53 Gattungen an, insgesamt sind es mindestens 1.200 bis 1.300 Arten. In Sri Lanka sind mehrere von ihnen heimisch oder werden als Gewürz- und Heilpflanzen kultiviert. Bisher konnte ich in diesem Land einen Vertreter dieser Familie beobachten.
Breitblättriger Ingwer (Shampoo Ginger, Zingiber zerumbet)
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Breitblättrigen Ingwers, der zu den Ingwergewächsen gehört, liegt in Indien. Von dort aus wurde er von den Polynesiern einst im Pazifikraum auf viele verschiedene Inseln gebracht, wo er auch heute noch vorkommt. Diese Pflanzenart kann eine Wuchshöhe von bis zu 1,2 Meter erreichen. Lediglich in der frühen Wachstumsphase befinden sich die Blütenstände dicht über dem Boden, der länger werdende, aufrecht stehende Stängel nimmt sie mit nach oben. Sie sind kolbenförmig, anfangs grün und später gelblich oder auffallend rot gefärbt. Aus ihnen sprießen mit der Zeit mehrere gelblich-weiße Einzelblüten. Zwischen 15 und 20 Zentimeter lang sind die Blätter dieser Pflanzenart.

Kakteengewächse (Cacti, Cactaceae)
Der allergrößte Teil der Kakteengewächse stammt ursprünglich aus dem amerikanischen Raum. Weil die Pflanzen jedoch ausdauernd und teils recht hübsch blühend sind oder weil einige schmackhafte Früchte liefern, wurden verschiedene Kakteenarten vom Menschen in andere Länder der Welt gebracht. Man geht davon aus, dass es etwa 2.000 Spezies gibt innerhalb der Familie der Kakteengewächse gibt. In Sri Lanka kamen sie ursprünglich nicht vor, alle dort zu beobachtenden Kakteengewächse wurden vom Menschen eingeführt bzw. angepflanzt. Aus den Gärten sind inzwischen mancherorts Kakteen in die freie Natur übergegangen.
Opuntie (Opuntia sp.)
Einst gab es Opuntien nur in Mittel- und Südamerika sowie in der Karibik, einige Arten kamen zudem im südlichen Nordamerika vor. Weil manche Opuntien essbare und schmackhafte Früchte liefern – die sogenannten Kaktusfeigen –, hat der Mensch diese Pflanzen in anderen Teilen der Welt zu kultivieren begonnen. Vermutlich sind die Opuntien auch deshalb nach Sri Lanka gebracht worden. Je nach Art können sie eine Wuchshöhe von bis zu zehn Meter erreichen. Opuntien sind meist reich verzweigt. Einen Stamm haben nicht alle Spezies. Typisch für diese Kakteengewächse sind die dicken, fleischigen Blätter, in denen die Pflanzen viel Flüssigkeit speichern können. Um sich vor Fressfeinden zu schützen, tragen die Opuntien meist Dornen an ihren Blättern. Die unter diesen Zeilen abgebildete Art konnte ich bislang nur auf Gattungsebene bestimmen. Falls Sie beim Identifizieren helfen können, würde ich mich über eine Nachricht per E-Mail sehr freuen.

Pereskia bleo
Die Pflanzenart Pereskia bleo ist ursprünglich in Panama und Kolumbien heimisch gewesen, wurde als Zierpflanze aber vom Menschen in verschiedene Teile der Welt gebracht. In Sri Lanka kann man sie beispielsweise im Botanischen Garten bei Kandy finden. Zwischen 2 und 8 Meter beträgt die Wuchshöhe dieser zu Sträuchern oder kleinen Bäumen heranwachsenden Spezies. Wechselständig sind die Blätter angeordnet. Sie können eine Länge von 6 bis 20 cm haben und 2 bis 7 cm breit sein. Ihre Form ist elliptisch bis lanzettlich oder länglich. Kräftig rot, lachsrot oder orangerot sind die Blüten gefärbt. Nach der Befruchtung entstehen aus ihnen kugelförmige, gelbe Früchte, die auf den ersten Blick wie aufgeschnittene Zitronen aussehen. Sie sind essbar und schmecken säuerlich.

Kannenpflanzengewächse (Pitcher Plants, Nepenthaceae)
In den tropischen Regionen Südostasiens liegt der Verbreitungsschwerpunkt der Familie der Kannenpflanzengewächse. Es handelt sich hierbei um fleischfressenden Pflanzen, die in ihren mit einer Verdauungsflüssigkeit gefüllten Kannen Insekten erbeuten und verdauen. Aktuell sind der Wissenschaft rund 170 Arten aus dieser Familie bekannt, gelegentlich werden weitere Spezies entdeckt. Sri Lanka beherbergte ursprünglich nur eine Art, lokal können in Gärten weitere kultivierte Arten vorkommen.
Nepenthes distillatoria, endemische Art
Sri Lankas Regenwälder sind die Heimat von Nepenthes distillatoria, diese Art ist auf der Insel endemisch. Diese zur Gattung der Kannenpflanzen gehörende Spezies wird zu den fleischfressenden Pflanzen gezählt. An den Spitzen ihrer Blätter bilden sich kannenförmige Gebilde, in denen sich eine klare Flüssigkeit befindet. Hierbei handelt es sich um die Verdauungsflüssigkeit der Pflanze, also um Wasser, das mit bestimmten Stoffen angereichert ist. Der obere Kannenrand ist glatt und gewölbt. Läuft dort ein Insekt entlang, rutscht es ins Innere der Kanne und fällt in die Flüssigkeit, aus der es sich nicht mehr befreien kann, denn die Innenwände der Kanne sind ebenfalls sehr glatt. An ihnen finden Insektenfüße keinen Halt. Der kleine Deckel klappt nicht zu, sobald ein Insekt gefangen worden ist. Er bleibt in seiner leicht schrägen Position und dient als Regenschutz, damit die Verdauungsflüssigkeit nicht durch von oben in die Kanne tropfendes Regenwasser verdünnt wird. Kannenpflanzen ranken im Regenwald beispielsweise an Hängen empor. Die Kannen von Nepenthes distillatoria können über zehn Zentimeter groß werden. Ihre Grundfarbe ist grün und sie weisen einige rötliche Bereiche auf.
Kasuarinengewächse (Casuarinaceae)
Zur Familie der Kasuarinengewächse gehören vier Gattungen mit rund 90 bis 97 Arten – je nach Interpretation der Datenlage. Ursprünglich waren die Vertreter dieser Pflanzenfamilie nur in den Tropen der Alten Welt, im tropischen Australien und auf pazifischen Inseln heimisch. Der Mensch hat sie inzwischen jedoch auch in die Neue Welt gebracht. In Sri Lanka konnte ich bisher nur eine Art aus dieser Familie beobachten, eine Bestimmung war nur auf Gattungsebene möglich.
Kasuarine (Casuarina Tree, Casuarina sp.)
Innerhalb des Pflanzenreichs zählen die Kasuarinen zu den Buchenartigen (Fagales). Der Gattung Casuarina gehören mindestens sechs Arten an, die Forscher sind sich über die exakte Anzahl noch nicht einig. Die ursprüngliche Heimat der Kasuarinen erstreckt sich über Australien und die nördlich dieses Kontinents gelegenen Inseln. In einigen anderen Ländern der Welt sind die Pflanzen eingebürgert worden, darunter zum Beispiel in Sri Lanka. Dort findet man die immergrünen Bäume an vielen Stellen. Sie können je nach Art bis zu 20 Meter und mehr hoch werden. Vor allem im Bereich der Küste sind Kasuarinen relativ häufig anzutreffen, denn sie sind recht unempfindlich gegenüber Salz. Ihre mehr als zehn Zentimeter langen, dünnen und grün gefärbten Zweigen erinnern an die der Koniferen oder Nadelbäume. Die eigentlichen Blätter sind sehr stark zurückgebildet und nur aus allernächster Nähe als kleine Schuppen zu erkennen. Die Kronen der Kasuarinen sind relativ locker.
Kieferngewächse (Pine family, Pinaceae)
Die Familie der Kieferngewächse hat ihren Verbreitungsschwerpunkt auf der Nordhalbkugel der Erde. Man geht derzeit davon aus, dass es elf Gattungen und etwa 230 Arten gibt. In Sri Lanka habe ich bisher lediglich eine beobachten und fotografieren können, die dort von Menschen eingeführt worden ist.
Karibische Kiefer (Caribbean Pine, Pinus caribaea)
Wie es der Name bereits vermuten lässt, stammt die Karibische Kiefer ursprünglich aus dem karibischen Raum, wo sie unter anderem in Mexiko und auf den Bahamas natürlich vorkommt. In Sri Lanka lässt sie sich beispielsweise in der Nähe des Sinharaja-Regenwaldes beobachten. Es handelt sich bei dieser Spezies um einen immergrünen Nadelbaum mit einer Wuchshöhe von 20 bis 35 Meter. In seltenen Fällen kann die Karibische Kiefer bis zu 45 Meter hoch werden. Ihre Nadeln sind 15 bis 26 Zentimeter lang.
Knöterichgewächse (Polygonaceae)
Innerhalb der Familie der Knöterichgewächse gibt es laut derzeitigem Kenntnisstand weltweit rund 49 Gattungen und circa 1.200 Arten. In den verschiedenen Klimazonen kommen jeweils etliche dieser Spezies vor, auch in Sri Lanka sind einige heimisch. Bisher konnte ich dort nur eine Spezies beobachten.
Knöpfchen-Knöterich (Pink-headed Persicaria, Persicaria capitata)
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Knöpfchen-Knöterichs ist der Himalaja, also das nördliche Indien, Teile Chinas, Bhutan und Nepal. In viele andere Länder ist die Art als Zierpflanze gebracht worden. So ist sie auch nach Sri Lanka gelangt. Der Knöpfchen-Knöterich wächst niedrig als Bodendecker, die Stängel sind fünf bis 50 Zentimeter lang. Die Wuchshöhe kann zwischen zehn und 20 Zentimeter betragen. Oval bis elliptisch sind die Blätter geformt, ihr Stiel ist kurz und sie sind drei bis vier Zentimeter lang. Auf Seitenzweigen befinden sich endständig die Blütenstände. Sie haben einen bis zu vier Zentimeter langen Stiel und sind kugelförmig. Im Durchmesser sind sie ein bis zwei Zentimeter groß und die Blüten sind weißlich, zartrosa bis rötlich gefärbt. Ein alternativer deutscher Name dieser Spezies lautet Knöllchen-Knöterich.
Korbblütler (Aster family, Asteraceae)
Die Familie der Korbblütler hat neben dem wissenschaftlichen Namen Asteraceae noch einen zweiten, er lautet Compositae. Auf Deutsch werden diese Pflanzen auch als Korbblütengewächse, Asterngewächse oder Köpfchenblütler bezeichnet. Der Wissenschaft sind derzeit weltweit circa 32.000 Spezies bekannt. Mit Ausnahme der Antarktis beherbergen alle Kontinente Korbblütler. In Sri Lanka sind mehrere Arten zu finden, ich konnte bisher jedoch nur wenige bestimmen und fotografieren. Etliche der in Sri Lanka zu beobachtenden Korbblütler wurden vom Menschen dort eingeführt.
Chromolaena odorata
Ursprünglich stammt die Pflanzenart Chromolaena odorata aus den amerikanischen Tropen. In Sri Lanka ist sie durch den Menschen heimisch geworden. Sie tritt entweder als ausdauernde krautige Pflanze oder als Halbstrauch in Erscheinung. Ihre Wuchshöhe kann zwischen 0,8 und 2,5 Meter betragen. Unter sehr günstigen Bedingungen können die Halbsträucher sogar maximal acht Meter hoch werden. Einige Teile der Pflanze sind dicht wollig behaart und wird das Gewächs verletzt, ist ein stechender Geruch wahrzunehmen. Die Laubblätter sind gegenständig angeordnet. Ihr Stiel ist fünf bis 20 Millimeter lang und ihre Blattspreite misst drei bis zehn Zentimeter in der Länge sowie ein bis fünf Zentimeter in der Breite. Die Blätter sind variabel geformt. Sie können schmal-lanzettlich bis dreieckig-lanzettlich, eiförmig-lanzettlich, eiförmig oder dreieckig mit gestutzter oder leicht herzförmiger Spreitenbasis sein. Hell violett sind die Blütenkörbchen gefärbt.

Crassocephalum crepidioides
Die Pflanzenart Crassocephalum crepidioides ist in weiten Teilen Asiens sowie in einigen afrikanischen Regionen zu finden. Wo ihre eigentliche Heimat ist, weiß ich bedauerlicherweise nicht und es ist mir auch nicht bekannt, ob sie in Sri Lanka gegebenenfalls von Menschen eingeführt worden ist. Es handelt sich bei ihr um eine einjährige Spezies, deren Wuchshöhe bis zu 1,8 Meter betragen kann. Die Blätter haben einen unregelmäßig geformten Rand. Rot sind die Blüten gefärbt. Nach dem Blühen und nach der Befruchtung bilden sich Früchte, die mittels feiner Härchen mit dem Wind segeln, wie man es beispielsweise nach ähnlichem Prinzip vom Löwenzahn kennt. Zu finden ist Crassocephalum crepidioides in eher offenen Landschaften und auf Ruderalflächen.
Mexikanische Sonnenblume (Mexican Sunflower, Tithonia diversifolia)
Obwohl ihr deutscher Name es vermuten lässt, gehört die Mexikanische Sonnenblume nicht zu den eigentlichen Sonnenblumen der Gattung Helianthus. Die ursprüngliche Heimat ist Mittelamerika, als Zierpflanze ist die Mexikanische Sonnenblume in viele andere Teile der Welt gebracht worden und teils verwildert. Deshalb kann man sie beispielsweise in Sri Lanka in freier Natur antreffen. Es handelt sich bei ihr um eine buschige, krautige und ausdauernde Pflanze. Sie kann bis zu drei Meter hoch werden. Ihre leuchtend gelben Blütenstände sind weithin sichtbar und recht groß.

Mexikanischer Flammenwein (Mexican Flame Vine, Senecio confusus)
In vielen Gärten Sri Lankas, aber auch in einigen Parks und natürlich auf den Grundstücken etlicher Hotelanlagen finden sich zahllose Pflanzenarten, die ursprünglich nicht aus Sri Lanka oder Südostasien stammen. Zu diesen Gewächsen gehört auch der Mexikanische Flammenwein, der als Zierpflanze in Sri Lanka kultiviert wird. Es handelt sich beim Mexikanischen Flammenwein um eine kletternde Pflanzenart, die bis zu vier Meter hoch werden kann. Am wohlsten fühlt sich diese Spezies an halbschattigen Standorten. Ihre Blüten sind auffällig orange und gelb gefärbt. Bei manchen Zuchtformen sind sie dunkel orangerot. Die ursprüngliche Heimat des Mexikanischen Flammenweins liegt – wie es der deutsche Name bereits vermuten lässt – in Mittelamerika, wo er in Mexiko und Honduras natürlich vorkommt.

Tagetes sp.
Einige Länder in Mittel- und Südamerika sind die Heimat der Pflanzen der Gattung Tagetes. Sie sehen sehr hübsch aus und sind deshalb von den Menschen als Zierpflanzen in andere Teile der Welt gebracht worden. Auf diese Weise sind sie auch nach Sri Lanka gelangt. Aus Parks und Gärten konnten sie dort stellenweise in die freie Natur gelangen. Sie wachsen meist buschig und duften stark. Für gewöhnlich beträgt die Wuchshöhe zwischen zehn und 80 Zentimeter. Die körbchenförmigen Blütenstände sind je nach Art gelb, orange oder rot gefärbt. Welche Spezies unter diesen Zeilen abgebildet ist, konnte ich bisher nicht herausfinden. Falls Sie beim Bestimmen der Tagetes-Art helfen können, wäre es schön, wenn Sie mir eine E-Mail schreiben könnten.

Liliengewächse (Lily family, Liliaceae)
In den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel sowie der Liliengewächse heimisch. Es gibt jedoch auch einige Arten, die in tropischen Regionen ihr Auskommen finden. Die Familie umfasst laut derzeitigem Kenntnisstand etwa 16 Gattungen mit circa 635 Arten. Es kommen mehrere Spezies in Sri Lanka vor, ich habe dort bislang jedoch erst eine beobachten können.
Chinesische Flachslilie (Dianella ensifolia)
Die Chinesische Flachslilie ist aufgrund der kräftigen, blau-violetten Färbung ihrer Blüten und Früchte sehr auffällig. Sie bildet Halbsträucher, die bis zu 1,5 Meter hoch werden. Meist sind die Pflanzen in dichten Gruppen anzutreffen. Ihre Blätter sind lineal, lang und schmal, sie sind wechselständig angeordnet. Die Blüten befinden sich an aufrechten Stängeln. Zwar kommt die Chinesische Flachslilie nur an einigen wenigen Stellen der Seychellen vor, doch dort, wo sie den passenden Lebensraum findet, ist sie vergleichsweise häufig vertreten. Sie wächst auf Mahé und den umliegenden Granitinseln in höheren Lagen im Wald an lichten Stellen und an Waldrändern, denn sie benötigt ein wenig direktes Sonnenlicht. In manchen Literaturquellen wird die Pflanzenart auch als Neuseeländische Flachslilie bezeichnet.
Lippenblütler (Deadnettle family, Lamiaceae)
Rund 230 Gattungen werden nach aktuellem Wissensstand zur Familie der Lippenblütler gezählt, sie umfasst über 7.000 Arten. In allen Klimazonen der Erde kommen Vertreter dieser Pflanzenfamilie vor. Es gibt in In Sri Lanka mehrere Arten, ich konnte dort jedoch bislang nur eine beobachten.
Clerodendrum paniculatum (Pagoda Flower)
Das tropische Asien ist die Heimat der Pflanzenart Clerodendrum paniculatum. Aufgrund ihrer pyramiden- oder pagodenförmigen Blütenstände ist sie unverwechselbar. Bis zu 45 Zentimeter können diese lang sein. Sie stehen aufrecht und in ihnen befinden sich viele Einzelblüten, die rötlich bis orangerot gefärbt sind. Jede der Einzelblüten ist röhrenförmig und bis zu zwei Zentimeter lang. Maximal etwa 1,8 Meter kann die Wuchshöhe dieser hübschen Pflanzenart betragen, die in Sri Lanka sowohl in freier Natur als auch in Parks und Gärten anzutreffen ist.

Malvengewächse (Mallows, Malvaceae)
Forschende ordnen der Familie die Malvengewächse derzeit rund 245 Gattungen zu; es gibt nach aktuellem Kenntnisstand weltweit etwa 4.225 Arten aus dieser Pflanzenfamilie. Spezies der Malvaceae kommen natürlich in verschiedenen Teilen der Welt vor, in Sri Lanka sind ebenfalls einige heimisch oder als Zierpflanzen eingeführt worden. Bisher konnte ich dort zwei Arten beobachten.
Kongojute (Caesarweed, Urena lobata)
Weltweit kann man in tropischen Regionen die Kongojute beobachten. Sie ist häufig und niemand weiß genau, woher sie ursprünglich stammt. Nach Ansicht einiger Forscher scheint Asien das eigentliche Verbreitungsgebiet der Art zu sein. Es handelt sich bei der Kongojute um eine ausdauernde krautige Pflanze oder einen Halbstrauch. Ihre Wuchshöhe kann circa 0,5 bis 2 Meter betragen. An ihren Stängeln trägt sie filzige Härchen. Etwa ein bis vier Zentimeter sind die Blattstiele lang, die Blattspreiten drei- bis fünflappig und haben eine runde bis herzförmige Spreitenbasis. Die Länge der Blattspreiten variiert je nach Ort an der Pflanze. Niedrig wachsende Blattspreiten sind deutlich kürzer als hoch an den Pflanzen wachsende. Zudem unterscheidet sich ihre Form. Die Blüten sind bei der Kongojute einzeln stehend oder zu mehreren in den Blattachseln angeordnet. Rosa bis rötlich sind die Kronblätter gefärbt. In Sri Lanka kann man eine Unterart der Kongojute beobachten, die wissenschaftlich als Urena lobata sinuata bezeichnet wird. Einige Experten sehen sie nicht als Unterart, sondern als eigenständige Spezies an, die den Namen Urena sinuata trägt.
Portiabaum (Portia Tree, Thespesia populnea)
In der Nähe der Küste und insbesondere in Strandnähe gedeihen in Sri Lanka vielerorts Portiabäume. Die tropischen Küstenregionen Asiens sind die ursprüngliche Heimat dieser Pflanzenart, die inzwischen vom Menschen auch in Mittel- und Südamerika eingebürgert worden sind. Bis zu 20 Meter können diese immergrünen Bäume hoch werden. Ihre Blätter sind maximal 15 Zentimeter lang und herzförmig. An den Bäumen stehen die Blüten jeweils einzeln, sie sind zwischen fünf und acht Zentimeter lang und glockenförmig. Ihre gelbe Färbung verlieren sie, sobald sie verblüht sind, dann sind sie oragengelb bis rosa.
Maulbeergewächse (Mulberry family, Moraceae)
Nahezu in aller Welt kann man auf Vertreter der Familie der Maulbeergewächse treffen. Sie umfasst je nach wissenschaftlicher Auslegung 37 bis 40 Gattungen und circa 1.100 bis 1.400 Arten. Asien ist ein Verbreitungsschwerpunkt dieser Familie, so dass es nicht verwundert, in Sri Lanka Arten der Maulbeergewächse antreffen zu können. Bisher konnte ich dort mehrere Vertreter dieser Familie beobachten.
Pappelfeige (Bodhi Tree, Ficus religiosa)
Mit ihrer Wuchshöhe von bis zu 30 Meter sind Bodhibäume oder Pappelfeigen imposante Erscheinungen. Den Buddhisten und damit einem großen Teil der sri-lankischen Bevölkerung sind sie heilig. Der Legende nach hat der indische Prinz Siddharta Gautama unter einer Pappelfeige sitzend die Erleuchtung erlangt, die im Sanskrit als Bodhi bezeichnet wird. Somit ist der Prinz unter diesem Baum zum Buddha geworden und die Pappelfeige ist seither von großer spiritueller Bedeutung für die Anhänger der friedlichen Lebensphilosophie, die Buddha begründet hat. In der buddhistischen Kunst symbolisiert die Pappelfeige den Buddha. Auf dem heiligen Boden buddhistischer und hinduistischer Tempel befindet sich in Sri Lanka immer auch ein Bodhibaum. Die Blätter erinnern an Herzen mit langen, nach unten weisenden Spitzen und die Bäume bilden stattliche Luftwurzeln. Ein kleines offenes Gebäude mit dem Namen Bodhi Gara (siehe unten) wird in Sri Lanka rund um die Tempelbäume errichtet, die aus Ablegern der großen Pappelfeige gewachsen sind, die in Anuradhapura steht. Dieser riesige, alte Baum ist laut der Legende ein Ableger jener Pappelfeige, unter der Siddharta Gautama einst seine Erleuchtung fand. Diese Pflanzenart wird auch als Bodhibaum oder Buddhabaum bezeichnet und hat darüber hinaus eine Reihe weiterer Namen.
Erläuterung des Begriffs Bodhi Gara: In Sri Lanka sind buddhistische Tempel immer nach demselben Muster aufgebaut. Es gibt eine Gebetshalle, Schreine und eine Pappelfeige, die auch als Bodhi-Baum bezeichnet wird, steht auf dem Gelände des Tempels. Diese Bäume sind aus Ablegern jener Pappelfeige gezüchtet worden, die in Anuradhapura steht und die ihrerseits aus einem Ableger des Baumes gewachsen sein soll, unter der Prinz Siddharta Gautama in Indien zum Buddha geworden ist. Rund um die Tempelbäume werden in Sri Lanka kleine Mauern oder Gebäude errichtet, die als Bodhi Garas bezeichnet werden.
Brotfruchtbaum (Breadfruit Tree, Artocarpus altilis)
Der immergrüne Brotfruchtbaum ist weltweit in den Tropen beheimatet. Ursprünglich stammt er aus Südostasien, also beispielsweise aus Sri Lanka. Er ist vom Menschen in vielen Teilen der Welt angesiedelt worden, um die nahrhaften Früchte ernten zu können. Bis zu 20 Meter kann die Wuchshöhe der Brotfruchtbäume betragen, der Stamm kann einen Durchmesser von 70 bis 100 Zentimeter aufweisen. Innerhalb der gesamten Pflanze zirkuliert ein milchiger, weißer Saft, der die Haut stark reizt, was die Ernte der Früchte erschwert, wenn diese weit oben in der Krone hängen. Dann werden sie mit Stangen aus dem Baum geholt, um einen Hautkontakt mit dem Pflanzensaft zu vermeiden. Brotfrüchte können bis zu zwei Kilogramm schwer werden. Ihr Fruchtfleisch ist weiß, stärkehaltig und der Geschmack sowie die Konsistenz erinnern an Kartoffeln.
Ficus diversiformis
Über die Pflanzenart Ficus diversiformis konnte ich in der Online-Literatur außer einigen Fotos leider nur sehr wenige Angaben finden. Wie es scheint, kommt diese Spezies in freier Natur natürlicherweise ausschließlich in Sri Lanka vor, sie wäre demnach endemisch. Ich habe sie mehrfach im Tieflandregenwald beobachtet, dies scheint ihr bevorzugter Lebensraum zu sein. Sie klettert an anderen Pflanzen empor. Circa drei bis vier Zentimeter waren die Laubblätter der von mir gesehenen Exemplare lang, sie sind wechselständig angeordnet. Eine weitere wissenschaftliche Bezeichnung dieser Spezies lautet Ficus thwaitesii.

Melonenbaumgewächse (Caricaceae)
Mittel- und Südamerika sind die eigentliche Heimat der Familie der Melonenbaumgewächse. Weil einige Arten als Nutzpflanzen sehr wertvoll sind, hat der Mensch sie auch in andere tropische Regionen der Erde gebracht. So konnten sie unter anderem nach Sri Lanka gelangen. Insgesamt gibt es sechs Gattungen in dieser Pflanzenfamilie, sie umfasst nach derzeitigem Kenntnisstand 35 Arten. Mit Sicherheit bestimmen und dieser Familie zuordnen konnte ich bisher nur eine der von mir in Sri Lanka beobachteten Arten.
Papayabaum (Papaya Tree, Carica papaya)
Die eigentliche Heimat des Papayabaums sind das Tiefland und die Küstenregionen Südamerikas. Von dort aus ist er wegen seiner schmackhaften Früchte als Nutzpflanze in viele Teile der Welt gebracht und erfolgreich angebaut worden. Zwischen fünf und zehn Meter liegt die Wuchshöhe des Papayabaums, dessen Name ein wenig irreführend ist, da sein Stamm nicht verholzt. Er ist nicht verzweigt und trägt nur im oberen Bereich Blätter, die an langen Stielen sitzen. Der Durchmesser der Blätter beträgt zwischen 50 und 70 Zentimeter und sie sind an den Rändern tief gelappt. Sie weisen in aller Regel acht bis zehn Lappen auf, die zugespitzt sind und fingerähnlich wirken. Blüten können sich am gesamten Stamm und an den Blattachsen bilden, sie sind recht klein und gelblich-weiß gefärbt. Werden die Blüten befruchtet, reifen aus ihnen länglich-ovale Früchte, die bis zu 45 Zentimeter groß werden können und deren Schale anfangs grün ist. Sind die Früchte reif, ist die Schale gelb-orange gefärbt.
Moosfarngewächse (Spikemosses, Selaginellaceae)
Innerhalb der Familie der Moosfarngewächse kommt nur eine Gattung vor, sie trägt den Namen Selaginella. Weltweit kommen aus dieser Gattung nach derzeitigem Wissensstand etwa 750 Arten vor, einige von ihnen sind in Asien beheimatet. Generell sind die Tropen der Verbreitungsschwerpunkt dieser Pflanzenfamilie.
Moosfarn (Spike Moss, Selaginella sp.)
Für ungeübte Menschen sind Moosfarne nur schwer auf Artebene zu bestimmen, weshalb ich die unten gezeigten Exemplare nur auf Gattungsebene benennen kann. Die Oberfläche dieser Pflanzen ist meist relativ glatt und ihre Färbung kräftig grün. Sämtliche von mir beobachteten Exemplare dieser Pflanzengattung wuchsen an schattigen bis halbschattigen Standorten, die relativ feucht waren. Ihre Wuchshöhe betrug in etwa zwischen zehn und 30 Zentimeter. Falls Sie bei der Bestimmung der hier gezeigten Pflanzen helfen können, würde ich mich über eine Nachricht per E-Mail freuen.
Myrtengewächse (Myrtle family, Myrtaceae)
Die Familie der Myrtengewächse wird von Forschenden in zwei Unterfamilien gegliedert. Es kommen weltweit etwa 5.950 Arten vor. Insbesondere in den amerikanischen Tropen und in Australien liegen die Verbreitungsschwerpunkte. In Sri Lanka sind ebenfalls Vertreter der Myrtengewächse zu finden, ich konnte dort bisher eine Art beobachten.
Echte Guave (Common Guava, Psidium guajava)
Wegen ihrer schmackhaften Früchte wird die Echte Guave von den Menschen seit geraumer Zeit kultiviert. Es handelt sich bei ihr um einen Baum, dessen Wuchshöhen bis zu 13 Meter betragen kann. Seine Borke ist grau und glatt, sie blättert in Streifen ab. An den abgewinkelt stehenden Zweigen finden sich feine Haare. Die ledrigen Laubblätter sind dunkelgrün gefärbt und auf der Unterseite filzig behaart. Ihr Stiel ist circa fünf Millimeter lang und ihre Spreite ist länglich bis elliptisch geformt. Sie ist sechs bis zwölf Zentimeter lang und 3,5 bis sechs Zentimeter breit. Die Struktur ist ledrig. Bis zu zwei Zentimeter sind die weißen Blüten im Durchmesser groß. Nach der Befruchtung bilden sich kugel-, ei- oder birnenförmige Früchte: die Guaven. Ursprünglich stammt diese Pflanzenart aus Südamerika.
