Über 40.000 Arten aus der Familie der Laufkäfer sind der Wissenschaft derzeit weltweit bekannt. Die Tiere kommen auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis vor. Wie viele Spezies aus dieser Familie in Sri Lanka leben, konnte ich bislang bedauerlicherweise nicht herausfinden. Was sich in der Online- und Fachliteratur nachlesen lässt, ist Folgendes: Hinsichtlich der Sandlaufkäfer, die zur Familie der Laufkäfer gehören, gilt Sri Lanka als Hotspot mit 55 nachgewiesenen Arten, von denen 32 nur in diesem Land vorkommen und dort somit endemisch sind, siehe Quelle aus dem Jahr 2015. Dies lässt vermuten, dass auch aus weiteren Unterfamilien der Laufkäfer etliche interessante Arten in dem Land leben. Die von mir beobachteten und fotografierten Laufkäfer werden hier kurz vorgestellt.
Calochroa discrepans
Über die Käferart Calochroa discrepans gibt es in der Online-Literatur leider keine Angaben, weshalb ich an dieser Stelle nur über meine eigenen Beobachtungen berichten kann. Ich habe diese Art im Tieflandregenwald gesehen, kann jedoch nicht sagen, ob sie auch in anderen Lebensräumen vorkommt; auszuschließen ist dies nicht. Die Körperlänge schätze ich auf circa zwölf Millimeter. Typisch für diese Käfer ist ihre dunkle rötlichbraune Färbung, die einen Bronzeglanz aufweist. Auf den Flügeldecken befinden sich je zwei kurze, helle senkrechte Streifen und darunter liegend je zwei helle rundliche Flecken. Ein alternativer wissenschaftlicher Name dieser Spezies lautet Cicindela discrepans.
Cylindera labioaenea
Eine weitere Sandlaufkäferart, die in Sri Lanka lebt, ist Cylindera labioaenea. Sie ist in dem Land heimisch und kommt in den passenden Lebensräumen recht häufig vor. Abgesehen davon sind diese Käfer bereits in Indien beobachtet worden. Bewohnt werden von Cylindera labioaenea ausschließlich Habitate in der feuchten Zone Sri Lankas. Im trockenen Landesteil sowie im Übergangsbereich leben diese Tiere dort nicht. Wie für Laufkäfer typisch halten sich die Individuen gern auf sandigem Boden auf. Sie sind metallisch glänzend und an ihrem Muster aus weißen Punkten zu erkennen. Auf circa 10 Millimeter schätze ich die Körperlänge der von mir gesichteten Individuen.
Derocrania sp.
Laut aktuellem Stand der Forschung gibt es innerhalb der Gattung Derocrania 16 Arten. Welche davon in Sri Lanka vorkommen, konnte ich bisher leider nicht herausfinden. Falls Sie dazu Informationen haben, würde ich mich über eine Nachricht per E-Mail sehr freuen. Allerdings dürfte es trotzdem unmöglich sein, das hier gezeigte Tier auf Artebene zu bestimmen. Käfer der Gattung Derocrania sehen einander äußerlich so ähnlich, dass sie nur anhand einer Untersuchung der Fortpflanzungsorgane unter einem Mikroskop unterscheidbar sind. Dies ist nun freilich nicht mehr möglich, aber ich möchte diesen bemerkenswerten Käfer hier trotzdem zeigen. Wegen der schlanken Statur und dem lang gestreckten Halsschild sehen diese Tiere besonders zierlich aus. Bisher konnte ich nicht herausfinden, ob sie flugfähig sind. Das von mir beobachtete Individuum habe ich lediglich beim Klettern gesehen.
Lophyra catena insularis
In Sri Lanka ist die Käferart Lophyra catena einer der häufigsten Laufkäfer. Diese Tiere sind Bodenbewohner, die sich gern sehr schnell laufend fortbewegen. Werden sie gestört, fliegen sie auf und landen ein kleines Stück entfernt sogleich wieder. Über diese Käfer finden sich in den Online-Literaturquellen leider ansonsten praktisch keine Angaben. Ihre Körperlänge schätze ich auf circa zehn bis zwölf Millimeter. Das Muster auf ihren Flügeldecken ist dunkel bronzefarben und matt beige bis hellbraun gefärbt. Dabei haben die bronzefarbenen Bereiche einen feinen, metallisch glänzenden dunkelblauen Rand. Der Hinterleib selbst schimmert grünlichblau, was man jedoch nur sieht, wenn er nicht von den Flügeln und Flügeldecken versteckt wird. Diese Käfer habe ich ausschließlich im Küstenbereich auf sandigem Boden beobachtet, der ein Stück vom Spülsaum entfernt war. In manchen Literaturquellen wird die Art auch als Cicindela catena bezeichnet. In Sri Lanka kommt die Unterart L. c. insularis vor.