Der Park an der Pazifikküste Costa Ricas gilt als eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Landes. Er ist bei Einheimischen und aus anderen Ländern stammenden Menschen gleichermaßen beliebt. Landschaftlich vereint er üppig grünes Hinterland mit feinen, weißen Sandstränden an malerischen Badebuchten. Vor allem letztere laden zum Baden und Entspannen ein. Meistens ist der Nationalpark deshalb sehr gut besucht. Wer also wie ich dorthin fährt, um die Natur und die Tierwelt zu genießen, könnte ein wenig enttäuscht werden. Durch die vielen Menschen, die sich im Park aufhalten, sind oft vergleichsweise wenige Tiere zu sehen. Generell gilt das Schutzgebiet aber als recht artenreich. So wurden beispielsweise 350 Pflanzenarten, 109 Säugetierarten und 184 Vogelarten nachgewiesen. Besucht man Manuel Antonio nicht mit allzu hohen Erwartungen, kann man durchaus positiv überrascht werden, weil doch die eine oder andere spannende Naturbeobachtung gelingt.
Das Schutzgebiet Manuel Antonio ist der kleinste Nationalpark Costa Ricas. An Land misst er 682 Hektar und er umfasst darüber hinaus eine Fläche von 55.000 Hektar des Pazifiks. Seine Gesamtfläche beträgt also nur rund sieben Quadratkilometer. Ein großer Teil der Tiere im Nationalpark lebt im Wasser, darunter zum Beispiel fast 80 verschiedene Fischarten. Einige davon kann man beim Schnorcheln in Strandnähe erleben.
Der Eintrittspreis für einen Besuch des Parks beträgt circa 18 US-$ für Erwachsene, Kinder zwischen 2 und 11 Jahren müssen nur rund 5,65 US-$ Eintritt bezahlen , mehr Infos gibt es hier. Wer möchte, kann eine organisierte Tour buchen, was ab 70 US-$ pro erwachsener Person möglich ist. Die Parkverwaltung gibt auf ihrer Website den Hinweis, dass einige Privatpersonen, die nicht mit dem Nationalpark in Verbindung stehen, Touren zu überteuerten Preisen anbieten. Deshalb rät sie zur Vorsicht. Wer das Geld für eine geführte Exkursion sparen möchte, kann das Gebiet an Land allein erkunden. Geöffnet ist der Nationalpark täglich außer dienstags von 7 Uhr morgens bis 16 Uhr. (Alle Preis- und Detailangaben Stand Oktober 2024)
Gleich hinter dem Eingang befindet sich die wunderschöne Playa Espadilla Sur. Das Wasser an diesem Strand ist türkisblau und eignet sich hervorragend zum Baden, sofern gerade keine starke Strömung herrscht. Auf den vorgelagerten Felsen halten sich gerne Seevögel wie die großen Braunpelikane (Pelecanus occidentalis) auf. Kurz vor dem Eingang gibt es übrigens noch einen weiteren schönen Strand, Playa Espadilla Norte, der von vielen Menschen zum Baden genutzt wird – und von Vögeln, die sich dort in der Sonne ausruhen.
Beim Wandern im Nationalpark empfiehlt es sich, den Blick nicht nur auf Augenhöhe schweifen zu lassen. Wer zusätzlich nach oben und unten schaut, kann viel Interessantes entdecken. An den Wurzeln mancher Bäume machen es sich zum Beispiel Reptilien wie der Gemeine Schwarzleguane (Ctenosaura similis) gemütlich. Im Geäst der Bäume halten sich Vögel wie der eher zierliche Kapuzenameisenwürger (Thamnophilus bridgesi) und der recht große Krabbenreiher (Nyctanassa violacea) auf. Diese langbeinigen Vögel ziehen sich in den heißesten Stunden des Tages gerne in den Schatten der dichten Ufervegetation zurück.
Passiert man die erste Badebucht und folgt dem Hauptwanderweg weiter, erreicht man bald die Landzunge Punta Central. Diese kann auf einem kleinen Rundweg erkundet werden. Von dort aus hat man einen schönen Blick auf die Isla Olocuita und den nahe gelegenen Strand Playa Gamelas sowie die Punta Serrucho. Folgt man dem Wanderweg (Park Trail) weiter, kommt man an einer weiteren Bucht vorbei. Der Sand an ihrem Strand ist strahlend weiß. Das Wasser ist flach und eignet sich daher gut zum entspannten Baden, zumal die Wellen oft nicht besonders hoch sind.
Eine Wanderung durch das landschaftlich sehr reizvolle Schutzgebiet wird nicht langweilig, denn am Wegesrand wachsen viele schöne tropische Pflanzen mit auffälligen Blüten, auf denen sich immer wieder kleine Tiere niederlassen. Außerdem schwirren Vögel auf der Suche nach Insekten umher. Während meines Besuches im Nationalpark im Jahr 2004 habe ich leider nur sehr wenige Fotos gemacht, daher gibt es in diesem Beitrag nur wenige Bilder zu sehen.
Titelbild (c) NatureFriend/Pixabay