Bislicher Insel

Die Xantener Altrheinlandschaft, gelegen am Niederrhein zwischen Xanten und Ginderich, ist eine der letzten intakten Auenlandschaften Deutschlands. Auf einer Fläche von rund 12 km² erstreckt sich dort ein naturnaher Lebensraum, der maßgeblich durch den Rhein geprägt wurde. Früher folgte der große Strom einem anderen Verlauf und dort, wo heute die Ortschaft Bislich liegt, befand sich eine Insel. Im Laufe der Zeit hat der Fluss jedoch seinen Lauf verändert, so dass die einstige Insel heute nicht mehr von allen Seiten von Wasser umgeben ist. Dennoch trägt das Auengebiet nach wie vor den Namen „Bislicher Insel“. Für die dort lebenden Tiere, Pflanzen und Pilze ist es ein großer Vorteil, dass es Naturschutzbemühungen gibt und sie in diesem Lebensraumein sicheres Rückzugsgebiet finden. Heute steht dieses Areal unter Naturschutz.

Bei Hochwasser und nach starken Regenfällen stehen Teile der Bislicher Insel regelmäßig unter Wasser. Daher leben dort viele wasser- und überflutungstolerante Arten, darunter zahlreiche Wasservögel sowie Libellen, Amphibien und typische Pflanzen der Auen und Feuchtwiesen.

Im Herzen der Bislicher Insel, umgeben vom Alten Rhein, einem Altarm des Rheins, liegen mehrere Stillgewässer. Diese Gewässer sind ein ganzjähriger Lebensraum für zahlreiche Wasservögel. Mit etwas Glück lässt sich in dem Gebiet der Löffler (Platalea leucorodia) beobachten. Beeindruckend sind im Winter die am Niederrhein überwinternden nordischen Gänse. Zahlreiche Kleinvögel sind – nicht nur im Sommer – in den weitläufigen Wiesen und Hecken zu finden. Zudem haben sich in den letzten Jahren Seeadler (Haliaeetus albicilla) in diesem Gebiet angesiedelt.

Die Gewässer beheimaten außerdem verschiedene Amphibienarten wie Molche, Kröten und Frösche sowie eine vielfältige Wasserpflanzenwelt. An abgestorbenen Bäumen und abgebrochenen Ästen finden sich verschiedene Pilzarten, und für Nachschub an liegendem Totholz sorgen die Biber (Castor fiber), die dort leben. Diese scheuen Tiere selbst sind zwar schwer zu beobachten, ihre Nagespuren an den Bäumen sind jedoch ein deutliches Zeichen ihrer Anwesenheit.