Von 1863 bis 2018 wurde im Bottroper Bergwerk Prosper-Haniel Steinkohle abgebaut. Die jährliche Fördermenge betrug bis zu 2,5 Millionen Tonnen, die tiefste erreichte Stelle liegt bei 1.253 Metern. An mehreren Stellen wurde der Abraum aufgeschüttet und es entstanden Bergehalden, darunter auch die im Stadtteil Batenbrock gelegene Halde Beckstraße. Sie wuchs zwischen 1963 und 1980 auf rund 60 Meter an. Ihr höchster Punkt liegt heute 110 Meter über dem Meeresspiegel.
Die Halde Beckstraße ist eine von vielen im Ruhrgebiet und noch vor wenigen Jahrzehnten galten diese „schwarzen Berge“ als unansehnlich. Deshalb wurden in der Vergangenheit viele Halden begrünt, so dass sie weniger als Fremdkörper in der Landschaft wirken. Da sie weithin sichtbar sind, bilden sie unübersehbare Landmarken. Deshalb sind viele Halden inzwischen zu Kunstorten geworden, darunter auch die Halde Beckstraße.
Heute trägt das Areal neben der Zeche Prosper-Haniel in Bottrop auch den Namen „Haldenereignis Emscherblick“. Darüber hinaus ist dieser künstlich geschaffene Berg als Tetraeder-Halde bekannt. Grund dafür ist das begehbare Kunstwerk, das auf der Halde thront: das Tetraeder. Dabei handelt es sich um eine pyramidenförmige Stahlkonstruktion, die von Professor Dipl.-Ing. Wolfgang Christ entworfen und 1993 errichtet wurde.
Das Tetraeder ist 58 Meter hoch, hat eine Kantenlänge von 60 Metern und wiegt über 200 Tonnen. Um zu ihm zu gelangen, muss man zunächst das Gipfelplateau der Halde erklimmen. Dies ist entweder über einen Serpentinenweg möglich, der von der Beckstraße aus erreichbar ist. Oder man macht keine Umwege und steigt die 387 Stufen im südöstlichen Teil der Halde empor. Beides hat seinen Reiz, und am besten kombiniert man beide Wege miteinander, indem man beispielsweise den sanft ansteigenden Serpentinenweg hinaufsteigt und die Halde später über die Stufen wieder verlässt.
Für Naturbegeisterte lohnt es sich, etwas Zeit für den gewundenen Weg einzuplanen, denn der begrünte Teil der Halde bietet vielen Tieren, Pflanzen und Pilzen einen Lebensraum. Es lohnt sich, dort genauer hinzuschauen. Auf dem Gipfel ist es karg und nur hoch spezialisierte Arten überleben dort, denn der trockene, steinige Untergrund heizt sich vor allem im Sommer stark auf. Zu den Tieren, die man mit etwas Glück an den Flanken der Halde beobachten kann, gehört zum Beispiel der Schwalbenschwanz (Papilio machaon). Diese Schmetterlingsart ist bekannt für ihre Balzflüge auf Anhöhen, die sogenannte Hügelbalz. Im Ruhrgebiet nutzen die Schwalbenschwänze dazu gerne die Halden.
Im Folgenden finden Sie einige Fotos von der Halde Beckstraße. Weiter unten gibt es außerdem Linktipps.
Impressionen von der Halde Beckstraße mit Tetraeder
Linktipps
Beschreibung des Tetraeders bei Route Industriekultur
Tetraeder-Halde (Halde Beckstraße) – Seite des Regionalverbandes Ruhr
Naturbeobachtungen und Fotos aus dem Gebiet auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker