Auf Langeoog habe ich während meiner Urlaube im Oktober 2001 sowie in Ende Mai 2002 gern meine Zeit damit verbracht, Vögel zu beobachten und zu fotografieren – leider noch mit sehr alter Technik und entsprechend schlechten Resultaten, weshalb weiter unten auf dieser Seite nur einige alte, winzige Aufnahmen zu sehen sind. In Zukunft hoffe ich, eines Tages mit moderner Kameratechnik noch einmal auf Langeoog Vögel fotografieren zu können.

Folgende Arten habe ich auf Langeoog beobachten können (blaue Listeneinträge verlinken auf Beschreibungen weiter unten auf der Seite):

Austernfischer (Palaearctic Oystercatcher, Haematopus ostralegus)

Einer der Charaktervögel der Wattenmeerregion ist der Austernfischer. Aufgrund seines langen, knallroten Schnabels ist dieser etwa 43 Zentimeter lange Vogel unverwechselbar. Auf dem Rücken und auf den Flügeln sowie am Kopf sind Austernfischer schwarz gefärbt; der Bauch ist weiß. Im Herbst und Winter bekommt man die Tiere nur selten aus der Nähe zu Gesicht. Deshalb fallen das leuchtende Orange der Beine und Füße sowie die hellere Schnabelspitze vor allem in der wärmeren Zeit des Jahres auf, in der sich die Austernfischer laut schreiend überall auf der Insel und sogar in der Ortschaft auf Wiesen blicken lassen. Im Herbst und Winter kann man sie hingegen meist nur im Schlick des Hafenbeckens nach Nahrung herumstochern sehen, wo sie sich bei Niedrigwasser bevorzugt aufhalten. Die beste Zeit zum Beobachten und Fotografieren der Austernfischer ist der Frühling, da sie dann ihre Balzflüge vorführen und besonders unerschrocken zu sein scheinen, sodass man sich ihnen einigermaßen gut nähern kann.

Brandgans (Common Shelduck, Tadorna tadorna)

Obwohl sie Brandgänse heißen, gehören diese Tiere gehören zur Familie der Entenvögel und sie erreichen eine Körperlänge von bis zu etwa 65 Zentimeter. Männchen und Weibchen sehen sich relativ ähnlich, doch während der Fortpflanzungszeit tragen die Männchen ein Prachtkleid, das etwas kontrastreicher ist als das Gefieder des Weibchens. Der Kopf und der vordere Hals des Männchens ist im Prachtkleid glänzend schwarz-grün gefärbt. Von den Schultern aus erstreckt sich auf jeder Seite je ein schwarz-grünes Längsband. Auf der Brust befindet sich ein rötlich-bräunliches Band. Auffällig rot ist der Schnabel gefärbt, Männchen tragen einen deutlich sichtbaren Höcker. Vor allem an Meeresküsten sowie in Lagunen und in Flussmündungen kann man Brandgänse beobachten. Auf Langeoog halten sie sich gern im Bereich des Watts auf. Tiere wie Schnecken, Muscheln, Würmer und Insekten sowie einige Wasserpflanzen bilden die Nahrung der Brandgänse.

Dohle (Jackdaw, Corvus monedula)

Neben den Möwen und Haussperlingen sind es vor allem die Dohlen, die Menschen auf Langeoog um Futter anbetteln oder es gar stehen. Dohlen sind die kleinsten Vertreter der Rabenvögel. Mit ihrer Körperlänge von bis zu etwa 38 Zentimeter und einer Flügelspannweite von circa 67 Zentimeter sind diese Tiere dennoch nicht zu übersehen. Das Gefieder ist am Kopf und an den Flügeln schwarz, der restliche Körper ist etwas heller gefärbt und wirkt vor allem im Sonnenschein hellgrau und zeigt mitunter einen leichten bläulichen Farbstich. Die grau-bläuliche Iris steht in starkem Kontrast zum dunklen Gesichtsgefieder. Der Schnabel ist sehr kräftig und schwarz, die Beine und Füße sind dunkelgrau.

Fasan (Common Pheasant, Phasianus colchicus)

Aus Mittelasien ist der Fasan von Menschen schon vor langer Zeit nach Europa gebracht worden, weil er ein begehrter Vogel für die Jagd gewesen ist. Inzwischen ist die Art auf unserem Kontinent sehr weit verbreitet. Männchen und Weibchen unterscheiden sich bei den Fasanen in ihrem Aussehen sehr stark von einander. Männliche Tiere sind bis zu 90 Zentimeter groß, wobei ein Teil dieser Körperlänge auf die Schwanzfedern entfällt. Deutlich kleiner sind die Weibchen, weil ihnen diese langen Schmuckfedern am hinteren Körperende fehlen. Ihr Gefieder ist unauffällig braun-grau bis gelblich gefärbt. Dagegen tragen die Männchen ein weithin sichtbares, rötlichbraunes Federkleid mit dunklen Flecken am Körper, einen weißen Halsring, blau-grünes Hals- und Kopfgefieder. Leuchtend rot gefärbte Hautlappen umgeben die Augen männlicher Fasane. Beobachten kann man diese scheuen Vögel auf weiten Wiesenflächen, Feldfluren, in Gehölzen und auf landwirtschaftlich genutzten Bereichen. Die Hähne leben in Vielehe: Sie scharen mehrere Weibchen um sich, oft sind es vier bis sechs Artgenossinnen.

Haussperling (House Sparrow, Passer domesticus)

In weiten Teilen Deutschlands sieht man den Haussperling, der auch Spatz genannt wird, in letzter Zeit immer seltener. Auf Langeoog gibt es viele Spatzen, die anscheinend ein recht gutes Leben auf der Insel führen. Die geselligen Tiere finden viele Artgenossen; das Nahrungsangebot in der Natur ist groß und auch für die artgerechte Körperpflege ist alles vorhanden. Um ihr Gefieder zu pflegen, benötigen die etwa 14 bis 16 Zentimeter großen Tiere nicht nur Süßwasser, in dem sie ausgiebig baden können. Ferner brauchen sie offene staubige oder sandige Erdflächen, um ihr Gefieder mit Staub einzupudern. Auf Langeoog finden sich etliche Stellen, an denen die Vögel die von ihnen so sehr geschätzten Sandbäder nehmen können. Die Männchen tragen an der Körperunterseite ein graues Gefieder, eine auffällig schwarz gefärbte Kehle, weiße Wangen, eine bleigraue Stirn sowie einen rotbraunen Bereich am Hinterkopf. Flügel und Rücken sind bei ihnen ebenfalls rotbraun gefärbt, außerdem werden die Flügel von einer weißen Binde geziert. Weibliche Haussperlinge sind auf der Körperoberseite unauffällig in unterschiedlichen Brauntönen gefärbt, die Körperunterseite ist grau-braun gefiedert. Der NABU hat den Haussperling zum Vogel des Jahres 2002 gewählt.

Lachmöwe (Common Black-headed Gull, Chroicocephalus ridibundus)

Geht man auf Langeoog am Strand spazieren, begegnet man dabei unzähligen Lachmöwen verschiedenen Alters. Die Vögel erreichen eine Körperlänge von etwa 36 Zentimeter. Im Winterhalbjahr haben erwachsene Vögel ein fast rein weißes Gefieder mit Schwingen in unterschiedlichen Grautönen. Allein im hinteren Kopfbereich liegen auf jeder Seite dunklere Gefiederpartien. Schnabel und Beine sind während der kühlen Jahreszeit orangerot gefärbt. Die Jungtiere zeigen ein überwiegend weißes Gefieder mit dunkel gemusterten Flügeln. Der Schnabel ist zu großen Teilen deutlich dunkler als bei den Altvögeln und die Beine sind gelblich-orange gefärbt. Während der Balz im Frühling sowie im Sommer tragen die Altvögel ihr Prachtkleid, bei dem der Kopf schwarz gefärbt ist. Um die Augen herum tragen die Lachmöwen im Prachtgefieder einen feinen, weißen Ring, den man meist nur aus der Nähe erkennen kann. Im Vergleich mit den Silbermöwen sind die Lachmöwen vergleichsweise scheu. Sie sind in geringeren Zahlen im Luftraum über Langeoog und an den Küsten zu finden als die etwas größere Möwenart.

Mantelmöwe (Greater Black-backed Gull, Larus marinus)

Zu den etwas seltener auf Langeoog vorkommenden Möwen gehört die Mantelmöwe. Diese etwa gänsegroßen Möwen erreichen eine Länge von bis zu 70 Zentimeter mit einer Flügelspannweite von knapp 1,7 Meter. Damit sind sie sehr stattliche Erscheinungen. Im Winterhalbjahr verweilen die einzelgängerischen Vögel an den Stränden der Insel, wo sie sich zur Nahrungssuche oder zum Rasten einfinden. Bei dem rechts abgebildeten Exemplar erkennt man die für die Art typischen rosaroten Beine,durch die sie sich leicht von der Heringsmöwe unterscheiden lässt, deren Beine gelb sind. Die Flügeldecken sind bei der Mantelmöwe dunkelgrau und das restliche Gefieder ist wie bei fast allen Möwen weiß. Am Unterschnabel tragen Mantelmöwen einen roten Fleck auf dem gelben Untergrund.

Rabenkrähe (Carrion Crow, Corvus corone)

Einer der größten Vertreter der in Deutschland vorkommenden Rabenvögel ist die Rabenkrähe. Am gesamten Körper ist das Gefieder der Rabenkrähe schwarz gefärbt, der Schnabel ist groß und wuchtig. Wie die Beine ist er schwarz gefärbt. Rabenkrähen erreichen eine Körperlänge von etwa 47 Zentimeter. In Bezug auf ihre Nahrung sind diese ganzjährig in Deutschland heimischen Vögel wenig wählerisch. Sie fressen sowohl Aas als auch Eier, Vögel sowie Samen, Getreide, Früchten und Abfällen des Menschen. Insbesondere in der Nähe von Ortschaften sowie in Parks und Wäldern sind Rabenkrähen anzutreffen.

Rotkehlchen (European Robin, Erithacus rubecula)

Auf Rotkehlchen trifft man im Herbst und Winter überwiegend im Inselinnern und in der Nähe der Ortschaft Langeoog. Die rund zwölf Zentimeter großen Singvögel bleiben das ganze Jahr über auf der Insel und kommen in der kalten Jahreszeit gern in die Nähe des Menschen, weil sie sich von ihm zusätzliches Futter versprechen. Bereits sehr früh im Jahr beginnen die Rotkehlchen mit dem Balzgesang, der angenehm hell und perlend klingt. Während des Frühlings halten sich die Rotkehlchen am liebsten im Wäldchen und in unmittelbarer Nähe dieses einzigen zusammenhängenden Baumbestandes der Insel auf – vermutlich deshalb, weil sie dort ihren Nachwuchs großziehen. Stirn, Wangen, Kehle und Brust dieser Vogelart sind orangerot gefärbt, was Rotkehlchen unverwechselbar macht. Das Gefieder ist auf der Körperoberseite oliv-braun gefärbt. Der Bauch und die Flanken tragen hellgraue Federn. Auffällig sind die großen, schwarzen Augen und der dünne, dunkle Schnabel.

Säbelschnäbler (Pied Avocet, Recurvirostra avosetta)

Weil der Säbelschnäbler in vielen Teilen seines europäischen Verbreitungsgebietes ein  Küstenvogel ist, kann man diese Vogelart auch am Meer und im Watt rund um Langeoog beobachten. Die Tiere sind etwa 43 Zentimeter lang und haben sehr lange, dünne und blaugrau gefärbte Beine. Ihr Körper ist überwiegend weiß gefärbt, an den Flügeln, im Nacken und am Kopf tragen die Tiere schwarze Gefiederbereiche. Der lange und spitze schwarze Schnabel ist deutlich nach oben gebogen und für die Art typisch; die Schnabelform macht den Säbelschnäbler unverwechselbar. Ihre Nahrung suchen die Vögel im Schlick im Uferbereich, sie ernähren sich von Wirbellosen.

Sanderling (Sanderling, Calidris alba)

Mit ihrer Körpergröße von maximal 20 Zentimeter gehören die Sanderlinge zu den kleineren Vögeln, die am Strand anzutreffen sind. Auf Langeoog überwintern einige dieser Schnepfenvögel, die man häufig in der Brandungszone bei der Nahrungssuche geschäftig umher trippeln sehen und dabei leicht beobachten kann. Meist laufen Sanderlinge in kleinen Gruppen von weniger als zehn Tieren am Spülsaum entlang und flüchten, sobald man sich ihnen auf weniger als fünf Meter nähert. Ihre Brutreviere liegen in der arktischen Tundra. Im Schlichtkleid ist das Gefieder der Sanderlinge im Gesicht und auf der Unterseite des Körpers weiß gefärbt, die Körperoberseite, die Flügel und der Nacken tragen graue Federn. Der Schnabel und die Beine sind schwarz gefärbt.

Silbermöwe (Herring Gull, Larus argentatus)

Am Strand von Langeoog trifft man während des ganzen Jahres häufig auf Silbermöwen. Sie gleiten gern in den Aufwinden und Böen, die über die Dünenlandschaft hinter der Küste hinweg wehen. Die Vögel sind zwischen 56 und 66 Zentimeter lang und haben eine Flügelspannweite von rund 1,5 Meter. Alttiere sehen den Heringsmöwen recht ähnlich, sie unterschieden sich aber von dieser Art durch ihre rosa gefärbten Beine. Der Schnabel der Silbermöwen ist gelb und trägt in der Nähe des vorderen, unteren Endes einen roten Punkt. Das Gefieder ist überwiegend weiß. Die Flügeldecken sind bei den Altvögeln mittelgrau gefärbt. Jungvögel erkennt man an ihrem bräunlich-weiß gemusterten Gefieder, das sie am gesamten Körper tragen.

Star (Common Starling, Sturnus vulgaris)

Auf Langeoog scheint es auch im Herbst (und Winter?) eine ortstreue Starenpopulation zu geben, die zwischen 100 und 200 Mitglieder stark ist. Ende Oktober 2001 habe ich die Tiere in mehreren Gruppen von jeweils rund 50 Tieren an vielen Stellen der Insel beobachtet. Mit ihrer Körpergröße von 19 bis 22 Zentimeter und dem eher dunklen Gefieder können die Vögel von weitem leicht für Amseln gehalten werden, wenn man nicht sonderlich geübt darin ist, Vogelarten voneinander zu unterscheiden. Erwachsene Stare haben im Schlichtkleid helle Federenden und das Gefieder trägt einen leichten metallischen Schimmer, der vor allem im Prachtkleid während der Balzsaison auffällig ist, weil dann die hellen Federenden abgenutzt sind und nicht mehr vom Metallglanz ablenken.

Stockente (Mallard, Anas platyrhynchos)

In Deutschland sind Stockenten sehr weit verbreitet. Männchen und Weibchen dieser bis zu 57 Zentimeter großen Vogelart unterscheiden sich im Prachtkleid in ihrem Aussehen deutlich. Das gesamte Jahr über sind die Weibchen unauffällig braun gefärbt. Während der Monate Juli und August tragen die Männchen ihr Schlichtkleid und sind von den Weibchen dann nur durch die Schnabelfärbung zu unterscheiden: Im Unterschied zum dunkelgrauen bis bräunlichen Schnabel der Weibchen ist derjenige männlicher Stockenten leuchtend gelb gefärbt. Im Prachtkleid tragen die Männchen an Kopf und Hals metallisch schimmerndes grünes bis violettes Gefieder, das von einem weißen Halsring abgeschlossen wird. Die Brust ist braun, der restliche Körper grau in unterschiedlichen Schattierungen gefärbt. Das metallisch blaue, weiß gesäumte Band am hinteren Rand der Flügel der Männchen wird als Spiegel bezeichnet. Manche Stockenten tragen einen weißen Brustbereich. Daran lässt sich ablesen, dass es sich bei den jeweiligen Tieren um Individuen handelt, die die Gene von domestizierten Enten in sich tragen. Weil es sich um verwilderte Haustiere handelt, werden diese Vögel auch als Stadtenten bezeichnet.

Teichhuhn (Common Moorhen, Gallinula chloropus)

Auf Langeoog lassen sich an einigen Stellen Teichhühner beobachten. Diese Vögel erreichen eine Körperlänge von etwa 33 Zentimeter. Bei beiden Geschlechtern ist das Gefieder auf der Oberseite dunkel oliv-braun gefärbt, an der Unterseite dunkelgrau bis schwarz. Dazu stehen die rote Stirnplatte und der rote Schnabel mit seiner gelben Spitze in einem starken Kontrast. Die Beine und Füße der Teichhühner sind hell gelb-grün gefärbt. Auffällig rot ist die Iris dieser Wasservögel gefärbt, was ihnen einen durchdringenden Blick verleiht. Ein typisches Verhalten dieser Spezies ist es, beim Schwimmen den aufgestellt getragenen, kurzen Schwanz häufig wippen zu lassen und rhythmisch mit dem Kopf zu nicken.