Im nördlichen Teil des linksrheinischen Kölner Stadtgebiets erstreckt sich das etwa 164 Hektar große Naturschutzgebiet Worringer Bruch. Es umfasst einen U-förmigen Wald, der von stehenden Gewässern und Bächen durchzogen ist und dessen Boden ganzjährig teilweise sehr sumpfig ist. Diese hohe Feuchtigkeit resultiert aus der geringen Höhenlage des Naturschutzgebietes von nur 37,5 Metern über dem Meeresspiegel. Der Wasserstand im Bruchwald wird maßgeblich durch den Pegel des nahegelegenen Rheins beeinflusst, der wiederum den Grundwasserspiegel in der Umgebung bestimmt.

Bruchwälder sind vielerorts verschwunden, weil sie vom Menschen trockengelegt wurden. Dem Wald im Worringer Bruch ist dieses Schicksal glücklicherweise bisher erspart geblieben, weshalb er ein wichtiger Rückzugsort für eine Vielzahl teils seltener Pflanzenarten sowie Tiere und Pilze ist. Entlang des ehemaligen Mäanderbogens des Rheins leben beispielsweise Amphibien wie der Nördliche Kammmolch (Triturus cristatus). Beeindruckend ist auch die Vielfalt der Insekten, darunter allein etwa 1.000 Käferarten. Zudem lassen sich im Worringer Bruch zahlreiche Libellen und Schmetterlinge beobachten. Etwa 50 Vogelarten wurden dort dokumentiert, zum Beispiel der vielerorts seltene Pirol (Oriolus oriolus), den man wie die Insekten und Amphibien am besten im Sommerhalbjahr entdecken oder hören kann. Im Winterhalbjahr lohnt sich ein Besuch des Naturschutzgebietes ebenfalls, da man dort mit etwas Glück überwinternde Enten und Gänse antreffen kann.

Impressionen aus dem Worringer Bruch


Linktipps

Naturschutzgebiet Worringer Bruch (K-009)
Naturschutzgebiet Worringer Bruch – Beschreibung auf der Website der Stadt Köln
Naturbeobachtungen und Fotos aus dem Gebiet auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker