Die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Stadt Köln ist ohne jeden Zweifel ihr prächtiger Dom. Ganz offiziell heißt dieses gotische Bauwerk „Hohe Domkirche zu Köln“. Der Dom ist 157,38 Meter hoch und damit die zweithöchste Kirche Europas und die dritthöchste der Welt. Höher sind nur der Ulmer Münster (161,53 Meter), Ulm, Deutschland, und die Basilika Notre-Dame de la Paix (158 Meter) in Yamoussoukro, Elfenbeinküste. An jener Stelle, an der sich der heutige Dom zu Köln befindet, hat früher ebenfalls ein sehr viel kleinerer Dom gestanden. Dieser sollte durch ein neues Bauwerk ersetzt werden, weshalb er im Jahr 1248 abgerissen werden sollte. Letztlich hat jedoch im selben Jahr ein Feuer fast den gesamten alten Dom zerstört. Damals ist lediglich ein Teil des alten Doms provisorisch wiederhergestellt worden, damit man auch weiterhin die Messe feiern konnte. Parallel dazu ist mit den Bauarbeiten des heutigen Doms begonnen worden.
Der Bau des Kölner Doms hat sehr lange gedauert. Während der ersten Bauperiode, die am 15. August 1248 begonnen hat, hatte der Dombaumeister Gerhard von Rile die Aufsicht über die Baustelle – von ihm stammen auch die Pläne für das riesige gotische Bauwerk. Als Vorbild hat seinerzeit die Kathedrale von Amiens, Frankreich, gedient. Jedoch ist diese Kathedrale dreischiffig, wohingegen der Kölner Dom fünfschiffig ist. Schon damals hat festgestanden, dass im Dom die Reliquien der Heiligen Drei Könige untergebracht werden sollten, die am 23. Juli 1164 vom Kölner Erzbischhof Rainald von Dassel in die Rheinstadt gebracht worden sind; von Dassel hatte sie aus Mailand mitgebracht.
Während der ersten Bauperiode ist vor allem ein Gestein namens Trachyt, das vulkanischen Ursprungs ist, verbaut worden. Diese Steine sind am Drachenfels im Siebengebirge abgebaut und über die rund 33 Kilometer messende Strecke flussabwärts bis zur Dombaustelle transportiert worden. Die erste Bauperiode hat sich sehr lang hingezogen, sodass der nicht fertiggestellte Dom circa 300 Jahre lang das Stadtbild dominiert hat. Erst im Jahr 1814 hat die zweite Bauperiode begonnen, während derer große Fortschritte erzielt worden sind. Am 15. Oktober 1880 ist das Ende des Dombaus schließlich mit einem großen Fest gefeiert worden, der Dom gilt seit diesem Jahr als fertiggestellt. Jedoch sind heute tagtäglich umfangreiche Erhaltungsarbeiten notwendig, weil unter anderem der saure Regen die Steine mit der Zeit ausgewaschen hat. Aufgrund dieser ständigen Arbeiten ist der Dom ohne Gerüste nicht vorstellbar. Wer den Dom heute fotografiert und sich über diese Gerüste ärgert, der sollte bedenken, dass das prächtige ohne diese intensive Pflege verfallen würde.
Für den Dombau ist ein sehr stabiles Fundament gesetzt worden, das etwa 100.000 Tonnen wiegt. Es gibt unter dem Bauwerk ein Gewölbe, in dem sich allerlei Kammern und Gräber von Geistlichen befinden, auch der Dombaumeister von Rile ist dort bestattet worden. Immer einen Besuch wert ist die Domschatzkammer, in der fantastische Exponate zu bestaunen sind. Das Innere des Doms sollte man ebenfalls ganz in Ruhe auf sich wirken lassen. Die Weite des Bauwerks ist sehr beeindruckend. Besonders schön sind die Lichtspiele im Dom an einem sonnigen Tag, wenn das Licht durch die herrlichen bunten Fenster fällt. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten im Dom gehören der Dreikönigenschrein und die Orgel, deren riesiger Tonumfang bei Konzerten regelmäßig zur Geltung kommt. Während der Öffnungszeiten (siehe offizielle Webseite des Doms) kann der Südturm bestiegen werden. Von dort aus hat man eine herrliche Aussicht über Köln.