Im östlichen Teil der Stadt Düsseldorf befindet sich im Stadtteil Hubbelrath das Rotthäuser Bachtal. Im Süden geht es fließend in das Morper Bachtal über, das auf dem Gebiet der Nachbarstadt Erkrath liegt. Beide Schutzgebiete bilden eine Einheit und sind ein Natura-2000-Gebiet, also ein Schutzgebiet der Europäischen Union, siehe Link. Insgesamt ist dieses geschützte Areal 182 Hektar groß, wovon 108 Hektar auf das Rotthäuser Bachtal entfallen.

Kleine Gehölze, Hecken, Hochstaudenfluren, weite offene Ackerflächen und Teiche wechseln sich in diesem Tal ab und machen es landschaftlich sehr abwechslungsreich. Die Gewässer werden teilweise zur Fischzucht genutzt. Überhaupt ist Wasser ein bestimmendes Element im Rotthäuser Bachtal, das vor allem den südlich gelegenen Bruchwald, den Morper Bruch, prägt. Solche Lebensräume, in denen Bäume im flachen Wasser gedeihen, sind in Deutschland selten geworden, da die entsprechenden Flächen meist trockengelegt und abgeholzt wurden. Im Rotthäuser Bachtal gibt es außerdem ausgedehnte Röhrichtzonen, in denen eine an diesen Lebensraum angepasste Vegetation dominiert.

Das Rotthäuser und das Morper Bachtal beherbergen aufgrund ihres landschaftlichen Reichtums eine große Artenvielfalt. Zu den besonderen Arten zählen Wespenbussard, Schwarzspecht, Eisvogel und Sumpfrohrsänger. Damit hat diese Gegend vor allem für Vogelbegeisterte viel zu bieten. Neben den genannten besonderen Arten sind auch andere interessante Vögel zu beobachten, wie etwa Mäusebussarde, die oft über den landwirtschaftlich genutzten Flächen kreisen. In den Hecken und auf Bäumen trällern im Sommerhalbjahr Goldammern. Stieglitze, Feldsperlinge und andere kleine Singvögel sind ebenfalls in diesem Tal zu Hause.

In den Röhrichten brüten Teich- und Blässhühner, auch Rohrammern sind dort mit etwas Glück zu finden. Kuckucke zieht es ins Rotthäuser Bachtal, weil dort Vögel brüten, in deren Nester sie ihre Eier legen können. Graureiher und Rostgänse gehören zu den größeren gefiederten Bewohnern der Bereiche des Naturschutzgebietes. Daneben gibt es Amphibien und wasserliebende Insekten wie Libellen. Früh am Morgen lassen sich oft Rehe blicken, die über die offenen Flächen laufen.

Vor allem im Sommerhalbjahr, wenn die Bäume belaubt sind, ist ein Spaziergang durch den Hohlweg, der die Gehöfte im Tal mit dem Düsseldorfer Stadtteil Gerresheim verbindet, unbedingt zu empfehlen. Über dem Weg sind die Kronen der Bäume beidseitig so dicht, dass man den Eindruck hat, durch einen lebenden, grünen Tunnel zu gehen. Vögel wie Amsel, Zilpzalp, Goldammer, Buchfink und Mönchsgrasmücke hüpfen im Geäst umher, im schattigen Boden gedeihen verschiedene Pflanzen, die keine pralle Sonne mögen. Im Frühjahr, wenn die Blütezeit einiger Bäume vorbei ist, ist der Boden des Hohlweges mit Blütenblättern bedeckt und man könnte meinen, es hätte geschneit.

Aber nicht nur wilde Tiere und Pflanzen sind in diesem schönen Tal anzutreffen. Es gibt einige Bauernhöfe, auf denen Landwirtschaft betrieben wird. In deren Umgebung kann man verschiedene Nutztiere beobachten, darunter zum Beispiel Kühe. Deren Ställe ziehen wiederum Schwalben an, die im Sommerhalbjahr überall um die Höfe herum zu beobachten sind.

Impressionen aus dem Rotthäuser Bachtal


Linktipps

Naturschutzgebiet Rotthäuser Bachtal (D-004)
Naturbeobachtungen und Fotos aus dem Gebiet auf dem Meldeportal von NABU|naturgucker