Im Osten der Stadt Düsseldorf befindet sich ein etwa 100 Hektar großes Waldgebiet, der Grafenberger Wald. In seinem nördlichen Teil geht er in den Aaper Wald über, von dem er durch Straßen getrennt wird. Mehrere Wanderwege führen durch den Grafenberger Wald, der im Sommer viel Schatten spendet und in dem auch an heißen Tagen meist angenehme Temperaturen herrschen. In diesem Laubmischwald gibt es einige besonders alte Bäume mit beachtlichen Stammdurchmessern. Die Kronen dieser Bäume erstrecken sich über weite Flächen und gehen direkt ineinander über. Man fühlt sich wie in einer großen Kathedrale, deren grünes Dach im Wind rauscht. Der Wald erstreckt sich über ein hügeliges Gelände und es gibt einen Aussichtspunkt, von dem aus man die Stadt überblicken kann – zumindest im Winter, wenn die Bäume kein Laub tragen. Dieser Ort heißt „Schöne Aussicht“. Bei guter Fernsicht hält er dann, was sein Name verspricht. Während des Sommers versperren die Bäume jedoch die Sicht.
Im östlichen Teil des Grafenberger Waldes befindet sich ein Wildpark, der den Namen des Waldes trägt. Etliche imposante Tiere können in der kostenfreien, ganzjährig zugänglichen Anlage bestaunt werden. Auch außerhalb des Parks leben zahlreiche Tiere, darunter Rotfüchse und viele Vogelarten. Ringeltauben und Hohltauben sind im Grafenberger Wald besonders gut zu beobachten, aber auch Buntspechte, Buchfinken, Amseln und andere kleine Singvögel sind dort zu Hause. Greifvögel wie Mäusebussard und Habicht kommen in dem Forstgebiet ebenfalls vor. Darüber hinaus gibt es im Grafenberger Wald an einigen Stellen Tümpel, die Tieren wie dem Bergmolch einen Lebensraum bieten. Waldameisen haben hier und da ihre großen Hügelnester errichtet, die man ansonsten in Düsseldorf vergeblich sucht. Doch im Grafenberger Wald kommen sie noch vor.
Eine weitere Besonderheit sind einige Totholzbereiche, in denen Hirschkäfer vorkommen. Totholz ist ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems, und da es in diesem Wald liegen bleiben darf, leben dort neben den stattlichen Hirschkäfern viele weitere auf totes Holz angewiesene Käferarten, die woanders kaum noch zu finden sind. Des weiteren gibt es wegen des Totholzes gute Möglichkeiten, Pilze zu beobachten. So hat der Grafenberger Wald zu jeder Jahreszeit etwas zu bieten.